Mit einem Mittel im Champagner soll Joël Guerriau versucht haben, eine Bekannte mit dem Ziel außer Gefecht zu setzen, sie zu vergewaltigen.
Der konservative französische Senator Joël Guerriau (66) ist festgenommen worden. Er wird beschuldigt, einer Abgeordneten (48) Drogen eingeflößt zu haben, mit der Absicht, sie zu vergewaltigen. Dies soll sich am Dienstag abend im Haus des Senators in Paris abgespielt haben. Der Senator hatte die Abgeordnete zum Essen eingeladen. In seinem Haus und im Blut der Frau wurde Ecstasy gefunden. Der Senator wies die Vorwürfe zurück. Sein Anwalt beklagte, dass bereits in der Presse ein Prozess stattfinde.
Joël Guerriau ist Senator der Partei "Groupe Les Independants" für die Region Loire-Atlantique.
Die Abgeordnete, Sandrine Josso, von der Partei Modem, ebenfalls aus Loire-Atlantique, steht nach Angaben ihrer Anwältin Julia Minkowski unter Schock. Sie habe Guerriau seit Jahrzehnten gekannt und sei mit ihm befreundet gewesen. Josso habe nach einem Glas Champagner gemerkt, dass etwas nicht stimme. Sie habe sich schlecht gefühlt. Sie habe sich dann nur unter großen Schwierigkeiten befreien können, als der Senator sie mit Gewalt festhielt. Sie fühle sich "von einem Freund verraten", so die Anwältin.
Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt.