Viele Wochen nach der Wahl hatte das alte nationalkonservative Regierungslager der PiS die Abgabe der Macht hinausgezögert. Doch nun ist es so weit. Die neue proeuropäische Regierung von Donald Tusk steht in den Startlöchern.
Das polnische Parlament hat am Montag den Weg frei gemacht für einen Politikwechsel. Der pro-europäische Donald Tusk wird neuer Ministerpräsident. Gleichzeitig enden acht Jahre nationalistischer Führung in Warschau.
Während der Abstimmung über die Zukunft der bisherigen Regierung unter Mateusz Morawiecki war auch der ehemalige polnische Präsident Lech Walesa anwesend. Donald Tusk zeigte sich zufrieden.
"Danke, Polen, es ist ein großartiger Tag. Nicht für mich, aber für jene, die über all diese Jahre zutiefst daran geglaubt, es sogar besungen haben, dass die Dinge sich bessern, dass wir die Dunkelheit und das Böse vertreiben werden", so Donald Tusk.
In Warschau kamen Hunderte Menschen in einem Kino zusammen, um die Übertragung der Parlamentssitzung zu sehen. Michal Marszal hat das Screening organisiert:
"Tausende Menschen haben sich angemeldet, um dabei zu sein im Kino. Wir können nur zwei Säle nutzen, denn es gibt ja noch das reguläre Programm. Den ganzen Monat können die Leute kommen. Wir haben die Erlaubnis des Parlaments, das als Bildungsprogramm anzubieten."
Die Wahl des ehemaligen Präsidenten des Europäischen Rates, Donald Tusk, zum Ministerpräsidenten dürfte die Beziehungen zu Brüssel nachhaltig verbessern.