Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind mehr als 30.000 Menschen als vermisst gemeldet worden. Trotz DNA-Proben kann die ukrainische Polizei viele nicht aufspüren. Doch zwei Frauen geben nicht auf.
In den letzten zwei Jahren sind in der Ukraine mehr als 30.000 Menschen als vermisst gemeldet worden.
Seit über einem Jahr hat Iryna Reva nun schon keinen Kontakt mehr zu ihrem Sohn Vladyslav. Vor 19 Monaten verschwand er bei einer Schlacht in der Region Donezk. Iryna hatte versucht, ihn davon abzuhalten, in den Krieg zu ziehen. Vergebens.
"Bis zum heutigen Tag suche ich nach meinem Sohn. Ich glaube immer noch, dass es eine einprozentige Chance gibt, dass er noch lebt". erzählte Iryna. "Solange ich am Leben bin, werde ich auf ihn warten, nach ihm suchen. Ich kann mich noch nicht damit abfinden. Für mich ist er am Leben."
Der Ehemann von Tetiana Khvostenko, Oleh, verschwand im Sommer 2022. Er wurde in der von Russland besetzten Stadt Dniprorudne, in der Region Saporischschja, vom russischen Militär festgenommen.
"36 Jahre lang hatte ich einen Mann an meiner Seite, und jetzt ist er weg. Es ist, als hätte ich einen Arm oder ein Bein verloren, ich weiß nicht, es ist schwer", sagte Tetiana.
Die Hauptuntersuchungsabteilung der ukrainischen Polizei versucht, die Vermissten aufzuspüren. Dazu wurden mehr als 18.000 DNA-Proben von Verwandten der Verschollenen gesammelt. Die Wissenschaft soll bei der Suche nach Antworten helfen. Doch viele suchen schon seit Jahren nach ihren Angehörigen. Ein Ende scheint nicht in Sicht.