Nach Anschlag bei Moskau: Sorge vor IS-Terror in Europa wächst

Ein Soldat patrouilliert am Montag, 25. März 2024, am Eiffelturm in Paris.
Ein Soldat patrouilliert am Montag, 25. März 2024, am Eiffelturm in Paris. Copyright Michel Euler/AP
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Von Heilika Leinus
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Nach dem Terroranschlag in Russland haben Frankreich und Italien die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. In Deutschland gilt die Terrorgefahr ebenfalls als „akut“.

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Nach dem Terroranschlag in einer Konzerthalle bei Moskau am vergangenen Freitag wächst die Sorge vor IS-Terror in Europa. Frankreich und Italien haben inzwischen die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen.

3.000 Soldaten im Einsatz

Die Französinnen und Franzosen müssen mit zusätzlichen Kontrollen in Kirchen, Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden rechnen. Nicht alle sind glücklich darüber. Unter anderem sehen sie die weitere Einschränkung ihrer Freiheit kritisch.

In Frankreich sind 3.000 Soldatinnen und Soldaten der Operation Sentinelle selbst in Wohngebieten im Einsatz. Weitere 4.000 sind in Alarmbereitschaft. Operation Sentinelle ist eine französische Militäroperation mit 10.000 Soldaten und 4.700 Polizisten. Sie soll die Bevölkerung vor Terroranschlägen schützen und wird seit Januar 2015 eingesetzt. Seit 2017 wurden in Frankreich 45 Anschläge verhindert, zwei davon seit Anfang 2024.

Zusätzliche Maßnahmen in Italien

In Italien hat der Innenminister Sicherheitsmaßnahmen während der Osterfeiertage angekündigt. Auch dort gilt die höchste Terrorwarnstufe. Zwar fühlen sich viele Italienerinnen und Italiener von islamistischem Terrorismus nicht bedroht, die Regierung folgt aber dem Rat der Experten, die vor zu milden Sicherheitsmaßnahmen warnen. 

Laut dem italienischen Innenminister Matteo Piantedosi habe Italien „die Schutzmaßnahmen, Wachsamkeitsmaßnahmen und Präventionsmaßnahmen verstärkt“. „Ich denke, sie sind seit dem 7. Oktober, als die internationale Lage etwas komplizierter wurde, bereits sehr hoch“, fügte Piantedosi hinzu.

Terrorgefahr in Deutschland „akut“

Dem deutschen Innenministerium zufolge ist die Terrorgefahr in Deutschland ebenfalls „akut“. Laut dem Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) stellt die größte Gefahr zurzeit die islamistische Gruppierung „Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) dar. So etwas wie Terrorwarnstufen gibt es in Deutschland allerdings nicht.

In Belgien und Österreich gilt die zweithöchste Terrorwarnstufe. „Völlig klar ist, dass es aber auch nach solchen dramatischen Anschlägen eine Nachschärfungssensibilisierung entsprechend durch die Behörden gibt. Erklärte der österreichsiche Innenminister Gerhard Karner auf einer Pressekonferenz. Derzeit gebe es jedoch „keine konkrete Bedrohung, aber eine latente erhöhte Gefährdung für Österreich“.

Spanien hält weiterhin an der im Juni 2015 festgelegten Stufe vier von fünf Terrorwarnstufen fest.

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