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Hitzewelle: EU-Mittel im Kampf gegen Waldbrände

 Begünstigt von Hitze und Trockenheit brechen vor allem in Südeuropa Waldbrände aus. In diesen Fällen ist schnelles Handeln gefragt - auch in der EU.
Begünstigt von Hitze und Trockenheit brechen vor allem in Südeuropa Waldbrände aus. In diesen Fällen ist schnelles Handeln gefragt - auch in der EU. Copyright Ivo Ravlic/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von Gregoire Lory
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Französisch

Die Hitzewelle in Europa erhöht die Gefahr von Waldbränden. Der Katastrophenschutz-Mechanismus der EU soll dafür sorgen, dass Hilfe schnell vor Ort ankommt. Wie funktioniert er?

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Walbrände in mehreren Teilen Südeuropas stellen die Feuerwehren vor Ort vor große Herausforderungen. Aktuell brennt es unter anderem in Kroatien, Nordmazedonien und Italien. Zur schnellen Eindämmung von Bränden hat die Europäische Union den sogenannten Katastrophenschutzmechanismus eingerichtet. Ihm sind über mehrere Mitgliedsstaaten verteilt 28 Löschflugzeuge und vier Löschhubschrauber zugeordnet.

Einsatzkräfte am Boden sind ebenfalls abrufbereit, wie Balazs Ujvari, Sprecher der Europäischen Kommission, im Euronews-Interview erklärt: "Mehr als 500 Feuerwehrleute in vier südeuropäischen Mitgliedstaaten der Europäischen Union stehen bereit. Und zwar in Frankreich, Portugal, Spanien und Griechenland. Sie können im Bedarfsfall zur Unterstützung der örtlichen Einsatzkräfte angefordert werden."

Schnelles Handeln zur Rettung von Mensch und Natur

Bei der Erkennung von Bränden helfen Satellitenbilder von Copernicus, dem europäischen Erdbeobachtungsprogramm. Um diese Unterstützung zu erhalten, können sich die Mitgliedstaaten rund um die Uhr an das Zentrum für die Koordinierung von Notfallmaßnahmen in Brüssel wenden. Die Reaktion soll möglichst rasch erfolgen, sagt Ujvari: "Dies ist eine Krisensituation. Also versuchen wir, so schnell wie möglich zu handeln, so dass es um wenige Stunden geht, manchmal etwas länger, manchmal kommt die Antwort innerhalb von Minuten." Das grundlegende Prinzip sei, dass so schnell wie möglich gehandelt werde, denn oft stünden Menschenleben auf dem Spiel.

Obwohl die Verhütung von Bränden in die Zuständigkeit der Mitgliedstaaten fällt, hat die EU 2022 einen Aktionsplan aufgestellt. Dieser sieht vor, die Verwaltungskapazitäten und das Wissen zu verbessern und die Investitionen in die Waldbrandvorhersage zu erhöhen. Die EU entwickelt außerdem eine Methode zur Bewertung der nationalen Präventionssysteme und erleichtert den Austausch bewährter Verfahren zwischen den 27 Mitgliedstaaten.

"Jeder kann Hilfe anfordern"

Die Flammen zerstörten 2022 fast 900.000 Hektar Land in der EU, wie aus einem Bericht der Gemeinsamen Forschungsstelle der Kommission hervorgeht. 2023 war ein Rekordjahr mit dem größten Brand in Europa und einer der schlimmsten Waldbrandsaisons, die jemals in der Union verzeichnet wurden.

Das Katastrophenschutzverfahren der EU beschränkt sich nicht auf die Grenzen der Mitgliedstaaten. "Wir sind mit jedem solidarisch. Jeder kann also Hilfe anfordern", betont Ujvari. Die Union hat im vergangenen Jahr in Chile, Kanada und Tunesien unterstützt. Im vergangenen Monat bat Albanien die EU um Hilfe.

Deutsche Löschflugzeuge in Nordmazedonien

Für die Anschaffung von zwölf Löschflugzeugen stellt die EU bis 2029 einen Betrag von 600 Millionen Euro bereit. Der EU-Katastrophenschutzmechanismus kam im vergangenen Jahr zehnmal zum Einsatz - für Einsätze sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU. Mitte dieses Sommers wurde der Mechanismus bereits fünfmal in Anspruch genommen. Momentan helfen beispielsweise zwei Löschflugzeuge aus Niedersachsen bei der Brandbekämpfung in Nordmazedonien.

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