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Weltweit längstes Hochspannungskabel: Zypern und Griechenland wollen ihre Stromnetze verbinden

Zypern hofft, bis 2028 oder spätestens 2030 an das europäische Stromnetz angeschlossen zu werden, nachdem am 21. September, ein Abkommen mit Griechenland unterzeichnet wurde,
Zypern hofft, bis 2028 oder spätestens 2030 an das europäische Stromnetz angeschlossen zu werden, nachdem am 21. September, ein Abkommen mit Griechenland unterzeichnet wurde, Copyright Euronews
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Nach monatelangen Verhandlungen unterzeichneten die Energieminister beider Länder ein Abkommen, dank dem Zypern spätestens bis 2030 an das europäische Stromnetz angeschlossen sein soll.

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Am Samstag unterzeichnete Griechenland und Zypern ein Abkommen, laut dem die beiden Länder ihre Stromnetze verbinden wollen. Dies soll bereits ab 2028 geschehen und nicht länger als bis 2030 dauern.

"Die Verbindung der Stromnetze wird dazu beitragen, die Isolation Zyperns im Energiebereich aufzuheben und das nationale Stromtransportsystem mit den entsprechenden europäischen Systemen zu verbinden", heißt es in der gemeinsamen Erklärung der beiden Länder. Es handele sich um ein Projekt "von strategischer Bedeutung für Zypern, Griechenland, aber auch für die gesamte EU". 

Deutlich günstigere Energiepreise

Die neue Stromleitung wird Zypern mit der griechischen Insel Kreta verbinden und somit auch mit dem griechischen Festland und dem Rest Europas. Künftig soll Zypern teil eines europäischen Stromsystems sein und damit auch von günstigeren Energiepreisen profitieren. Experten zufolge könnten die Energiekosten für die zyprischen Verbraucher um bis zu 40 Prozent sinken. Dabei soll es zum strategischen Ziel Griechenlands beitragen, ein Knotenpunkt für saubere Energie zu werden.

Die Vereinbarung zwischen Zypern und Griechenland war allerdings nicht leicht zu erreichen. Die beiden Länder waren sich anfangs nicht einig, wie die Kosten des Projekts aufgeteilt werden sollten. Außerdem warfen die Risikoprüfung und die Kosten-Nutzen-Erwägungen Fragen auf

Nach monatelangen Verhandlungen wurden in den vergangenen Wochen jedoch entscheidende Fortschritte gemacht und die Meinungunterschiede der Regierungen in Athen und Nikosia überwunden. Anfang dieser Woche wurden die Verhandlungen vom zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulides während eines Besuchs in Athen abgeschlossen, bevor das Abkommen von den Energieministern beider Länder unterzeichnet wurde.

Ein europäisches Treffen in New York

Nun wollen Griechenland und Zypern das Projekt bereits in den kommenden Wochen in Gang setzen. Die Staats- und Regierungschefs Zyperns, Frankreichs und Griechenlands werden sich in der kommenden Woche in New York treffen, um die Einzelheiten des Projekts zu besprechen. Laut einer Erklärung der zyprischen Regierung hat Zyperns Staatspräsident Nikos Christodoulidis mit seinem französischen Amtskollegen, Präsident Emmanuel Macron, telefonisch über das Stromnetzprojekt und seine Bedeutung für die Umsetzung der Energiestrategie der Europäischen Union gesprochen.

Das Abkommen zwischen Griechenland und Zypern bedeutet zugleich ein grünes Licht für das gesamte Projekt "Great Sea Interconnector". Das 1.240 Kilometer lange Hochspannungskabel wird 1,9 Milliarden Euro kosten und soll künftig bis nach Israel verlängert werden.

Damit wird es laut dem Projektträger nicht nur das weltweit längste Hochspannungskabel sein, sondern auch das bisher längste Unterseekabel für Strom. Das Kabel wird in 3.000 Meter Tiefe gelegt – so tief wie kein Hochspannungskabel davor. Die Europäische Union wird das Projekt mit 657 Millionen Euro unterstützen.

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