Ein Raketenangriff der Hisbollah auf Zentralisrael hat zwei Menschen verletzt und das öffentliche Leben in Israel stark eingeschränkt. Der Angriff wird als Reaktion auf die israelische Bodenoffensive im Südlibanon gedeutet.
Am Dienstag hat die Hisbollah mehrere Raketen auf das Zentrum Israels abgefeuert. Mindestens zwei Menschen wurden verletzt, als eine der Raketen in der Nähe von Tel Aviv einschlug.
Die irantreue Miliz feuerte Raketen auf einen israelischen Militärstützpunkt sowie den Sitz des israelischen Geheimdienstes Mossad in Tel Aviv ab. Nahe der Metropole schlugen Raketenteile auf einer Autobahn ein, was zu Verletzten führte.
In einigen Vororten von Tel Aviv ertönten Luftalarme, und die israelische Armee bestätigte, dass insgesamt 30 Geschosse registriert wurden, die aus dem Libanon in den Norden Israels eindrangen.
In Reaktion auf den Raketenbeschuss schränkt Israel das öffentliche Leben ein: Öffentliche Versammlungen wurden bereits begrenzt und Strände geschlossen. Das israelische Militär gab diese neuen Richtlinien bekannt.
Beobachter deuten den Raketenangriff als Reaktion auf die Bodenoffensive Israels im Südlibanon
In einer Videoerklärung sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari, dass die israelischen Streitkräfte "begrenzte und gezielte Einsätze entlang der Nordgrenze durchführen, um die Bedrohung durch die Hisbollah für Zivilisten im Norden Israels zu neutralisieren."
Allerdings bestreitet die Hisbollah eine solche Offensive. Der Sprecher der Miliz, Mohammed Afif, erklärte, die Berichte über ein Eindringen israelischer Truppen seien "falsche Behauptungen". Dennoch seien die Hisbollah-Kämpfer zur "direkten Konfrontation mit Feindtruppen bereit, die es wagen oder versuchen, den Libanon zu betreten."
Die UN-Beobachtermission im Libanon (UNIFIL) konnte bis jetzt keine Bodenoffensive bestätigen.
Dennoch flogen Raketen von mittlerer Reichweite in Richtung Zentralisrael. Diese Raketen wurden seitens der Hisbollah als "nur der Anfang" der militärischen Antwort auf die israelischen Operationen bezeichnet.
Hagari betonte, dass Israel alles Notwendige tun werde, um einen Angriff wie den vom 7. Oktober zu verhindern: "Wir wollen keine libanesischen Zivilisten verletzen und ergreifen Maßnahmen, um das zu verhindern. Aber wir werden nicht zulassen, dass sich der 7. Oktober an unseren Grenzen wiederholt."
Die UNIFIL zeigt sich besorgt. Ein Sprecher der Mission bezeichnete die Situation als eine "gefährliche Entwicklung" und rief alle Parteien auf, von weiteren eskalierenden Aktionen Abstand zu nehmen.