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"Es hat sich nichts getan": Es führt kein Weg ins Wahllokal in Bulgarien

Oberhalb von Lisitsite, Buglaria.
Oberhalb von Lisitsite, Buglaria. Copyright  Euronews
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Von Emma De Ruiter
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Auf dem Land in Bulgarien müssten einige kilometerweit laufen, um die Wahllokale zu erreichen. Dass sie das an diesem Sonntag schaffen, erscheint unwahrscheinlich.

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Während sich die Menschen in Bulgarien darauf vorbereiten, am Sonntag eine neue Regierung zu wählen, sind viele Leute in den ländlichen Teilen des Landes desillusioniert, und viele haben nicht vor, überhaupt zu wählen.

Im Dorf Lisitsite im Süden des Landes wollen viele der etwa 20 Einwohner und Einwohnerinnen gar nicht wählen. Die Stadt ist so abgelegen, dass viele Wahllokale nur schwer zu erreichen sind, und die Menschen haben das Vertrauen in ihre Regierung verloren. Eine besser Infrastruktur, die sie seit Jahren fordern, gibt es nicht.

"Seit der Demokratie hat sich nichts getan"

"Wir verlangen schon seit vielen Jahren eine Straße zu diesem Ort. Ich bin 70 Jahre alt, und seit es die Demokratie gibt, hat sich hier nichts getan, gar nichts", sagt Mehmed Ahmed.

Eingebettet in die Hügel der östlichen Rhodopen wirkt das malerische Lisitsite wie ein guter Ort zum Leben, aber die Realität sieht anders aus. Die einzige Möglichkeit, den Ort zu erreichen, ist mit dem Boot oder über das Nachbardorf Shiroko Pole, indem man fast drei Kilometer entlang einer Eisenbahnlinie laufen muss. Von dort aus führt eine Hängebrücke in das Dorf selbst.

Viele Bewohnerinnen und Bewohner von Lisitsite sind schon älter und sehen keinen Sinn darin, wählen zu gehen. "Die Menschen gehen mit zwei Gehstöcken. Die meisten von ihnen sind über 80 Jahre alt. Vor zwei oder drei Jahren sind sie noch zur Wahl gegangen, aber jetzt können sie nicht mehr gut laufen", sagt Ahmed.

Bei der Wahl im Juni lag die Beteiligung bei nur 34 %

Bei der letzten Wahl in Bulgarien im Juni lag die Wahlbeteiligung bei einem Rekordtief von nur 34 %. An diesem Sonntag wird zum siebten Mal in nur drei Jahren eine neue Regierung gewählt.

Im Jahr 2020 stürzten Massenproteste gegen Korruption eine Koalitionsregierung unter Führung der Mitte-Rechts-Partei GERB.

Seitdem hat eine Reihe von Wahlen immer wieder zu instabilen Koalitionen geführt, die von mehreren Parteien der Mitte und des rechten Flügels angeführt wurden. Einige Beobachter haben die vergangenen Jahre als eine Zeit der "Drehtürregierungen" bezeichnet, was zu einer erheblichen Apathie unter den Wählerinnen und Wählern geführt hat.

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