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Aserbaidschans Präsident Alijew übt auf COP29 scharfe Kritik an westlichen Ländern

Aserbaidschans Präsident Alijew
Aserbaidschans Präsident Alijew Copyright  Rafiq Maqbool/Copyright 2024 The AP. All rights reserved.
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Von Giorgia Orlandi mit AP
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Aserbaidschans Präsident Alijew hat in seiner Eröffnungsrede bei der #COP29 scharfe Kritik an westlicher Doppelmoral geübt: "Man kauft unser Gas und nennt uns einen Petro-Staat." Er fordert realistische Ansätze für die Energiewende.

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Aserbaidschans Präsident und Gastgeber Ilham Alijew hat in seiner Eröffnungsrede auf dem COP29-Klimagipfel scharfe Kritik an den westlichen Ländern geübt. Er warf ihnen vor, aserbaidschanisches Gas zu kaufen und gleichzeitig die auf fossile Brennstoffe angewiesene Wirtschaft des Landes zu kritisieren.

In der ersten von zwei geplanten Reden der Staatschefs griff Alijew westliche Medien, Klimaaktivisten und Kritiker der aserbaidschanischen Öl- und Gasindustrie an. Sie seien "heuchlerisch", sagte er, da die USA selbst der weltweit größte Ölproduzent seien.

"Es ist unfair, Aserbaidschan als 'Petro-Staat' zu bezeichnen", betonte Alijew und wies darauf hin, dass das Land weniger als ein Prozent zur weltweiten Öl- und Gasproduktion beitrage.

"Öl und Gas sind Geschenke Gottes, genauso wie Sonne, Wind und Mineralien“, erklärte er. "Jede Ressource – sei es Öl, Gas, Wind, Sonne, Gold, Silber oder Kupfer – ist eine natürliche Ressource. Länder sollten nicht dafür verurteilt werden, dass sie diese besitzen und sie auf den Markt bringen."

Alijew betonte weiter, dass Aserbaidschan als COP29-Präsidentschaft natürlich für einen grünen Wandel eintrete. "Aber gleichzeitig müssen wir realistisch sein."

Die Rede des aserbaidschanischen Präsidenten rief gemischte Reaktionen unter den COP29-Teilnehmern hervor. Kingbadantee Sabir, Kommunikationsleiterin des Global Shapers Dhaka Hub, würdigte Alijews Einwand, mahnte aber auch zur Ausgewogenheit.

"Es ist gut, dass er die Doppelmoral aufzeigt, das ist wahr. Doch gleichzeitig dürfen wir nicht verleugnen, dass fossile Brennstoffe schädlich sind. Wir müssen sicherstellen, dass die grüne Energiewende wirklich vorankommt", sagte Sabir gegenüber Euronews.

Auch Asad Rehman von der Nichtregierungsorganisation "War on Want" stimmte in Teilen mit Alijew überein, hob jedoch die Bedeutung von Maßnahmen der großen Verursacher hervor: "Fortschritt kann nur dann erzielt werden, wenn er gerecht ist", und weiter: "Er hat recht, dass die Signale zur Veränderung von den größten Verschmutzern kommen müssen. Länder, die seit über einem Jahrhundert die Umwelt verschmutzen – wie die USA, die EU und das Vereinigte Königreich – spielen eine entscheidende Rolle. Was sie tun, sendet ein starkes Signal an den Rest der Welt."

Mit Alijews Rede wurde der Ton für die bevorstehenden schwierigen Verhandlungen über die Details des endgültigen Abkommens gesetzt.

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