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Missbrauchsskandal: Oberhaupt der Kirche von England tritt zurück

Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, leitet die gesungene Eucharistiefeier zu Ostern in der Kathedrale von Canterbury in Kent, England, 17. April 2022
Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, leitet die gesungene Eucharistiefeier zu Ostern in der Kathedrale von Canterbury in Kent, England, 17. April 2022 Copyright  Gareth Fuller/PA
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Von Euronews mit AP
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Der Rücktritt von Justin Welby ist nur einer von vielen Skandalen rund um sexuellen Missbrauch in der Kirche von England und wird höchstwahrscheinlich schwerwiegende Konsequenzen in der anglikanischen Gemeinde mit sich bringen.

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Das Oberhaupt der Kirche von England ist am Dienstag zurückgetreten. Laut einer Untersuchung habe Erzbischof von Canterbury Justin Welby der Polizei langjährigen sexuellen Missbrauch in einem christlichen Sommercamp nicht berichtet.

Der Täter war ein Freiwilliger in dem Sommercamp. Der Druck auf den Erzbischof von Canterbury war seit Donnerstag gewachsen. Welby hatte sich zuvor geweigert, die Verantwortung für sein Versäumnis, den Missbrauch in England und in Afrika im Jahr 2013 zu melden, zu übernehmen.

Das löste Wut über einen Mangel an Verantwortlichkeit innerhalb der englischen Kirche aus.

"Ich glaube, dass mein Rücktritt im besten Interesse der Kirche von England ist, die ich sehr liebe und der zu dienen ich die Ehre hatte", so Welby in einer Erklärung.

Sexueller Missbrauch ist ein weit verbreitetes Problem in der Kirche von England.

In einem Bericht einer unabhängigen Kommission zur Untersuchung von sexuellem Kindesmissbrauch aus dem Jahr 2022 wurde festgestellt, dass die Achtung vor der Autorität der Priester, die Tabus, die die Diskussion über Sexualität umgeben, und eine Kultur, die mutmaßlichen Tätern mehr Unterstützung gewährt als ihren Opfern, dazu beigetragen haben, dass die Kirche von England "ein Ort ist, an dem sich Missbrauchstäter verstecken können".

Der Rücktritt von Welby wird Wellen in der ganzen Welt schlagen. Der Erzbischof von Canterbury ist das symbolische Oberhaupt der Anglikanischen Gemeinschaft, die mehr als 85 Millionen Mitglieder in 165 Ländern hat.

Während jede nationale Kirche ihre eigenen Oberhäupter hat, gilt der Erzbischof von Canterbury als Erster unter Gleichen.

Welby, ein ehemaliger Ölmanager, der 1989 die Branche verließ, um das Priesteramt zu studieren, war schon vor dem Skandal eine umstrittene Figur.

Als geschickter Vermittler hat Welby Konflikte in Nigeria und anderen afrikanischen Ländern geschlichtet. Er hat es allerdings nicht geschafft, die Anglikanische Gemeinschaft zu vereinen, die in Fragen wie der Rechte von Homosexuellen und der Stellung der Frau in der Kirche stark divergierende Ansichten vertritt.

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