Syrer auf der ganzen Welt feierten den Sturz von Bahar al-Assad. In Istanbul stürmten Menschen das syrische Konsulat, holten dessen Flagge herunter und schwenkten die grüne syrische Unabhängigkeitsflagge, wie von Oppositionsgruppen gefordert .
Ausländische Staatsoberhäupter riefen unterdessen zu einer umfassenden politischen Neuorientierung auf. Der türkische Außenminister forderte die internationalen Akteure auf, die territoriale Integrität Syriens zu wahren.
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas erklärte in einem Beitrag auf X, die Priorität der EU sei die Gewährleistung der Sicherheit. Sie versprach, mit allen konstruktiven Partnern in Syrien und der Region zusammenzuarbeiten.
Auch der französische Präsident Emmanuel Macron würdigte das syrische Volk und wünschte ihm Frieden, Freiheit und Einheit. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb, dass Religionsgemeinschaften und Minderheiten jetzt und in Zukunft geschützt werden müssen.
Nach Jahren des Kriegs soll Syriens Machthaber Assad die Hauptstadt Damaskus verlassen haben - wohin ist unklar. Islamistische Kämpfer meldeten die Einnahme der Hauptstadt und den Sturz von Assad. Alle Häftlinge sollen frei kommen.
Die islamistischen Kämpfer der Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und mit ihr verbündete Milizen haben die Einnahme der Hauptstadt Damaskus und die Flucht von Machthaber Bashar al-Assad gemeldet. Die Ankündigungen wurden von einem staatlichen Fernsehsender mit Sitz in Damaskus übertragen.
Assad soll die Hauptstadt Damaskus mit unbekanntem Ziel verlassen haben.
Zuvor hatte HTS im Onlinedienst Telegram mitgeteilt, in die Hauptstadt eingedrungen zu sein. "Der Tyrann Baschar al-Assad ist geflohen", teilten die Aufständischen mit. Dies sei der Moment, auf den die Vertriebenen und die Häftlinge lang gewartet hätten, "der Moment der Heimkehr und der Moment von Freiheit nach Jahrzehnten der Unterdrückung und des Leids".