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Faktencheck: Wo versteckt sich Baschar al-Assad tatsächlich?

Der syrische Präsident Bashar al-Assad spricht vor dem Parlament in Damaskus, Syrien, Mittwoch, 12. August 2020.
Der syrische Präsident Bashar al-Assad spricht vor dem Parlament in Damaskus, Syrien, Mittwoch, 12. August 2020. Copyright  AP/AP
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Von Mared Gwyn Jones & Heilika Leinus (Übersetzung)
Zuerst veröffentlicht am
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In den sozialen Medien kursieren viele verrückte Theorien darüber, was mit dem syrischen Diktator Baschar al-Assad passiert ist, nachdem er am Sonntag von den Rebellen gestürzt wurde. Wo versteckt er sich tatsächlich?

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Ein in den sozialen Medien kursierendes Foto, das angeblich den gestürzten syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und seine Frau in Moskau zeigt, wurde laut einer Analyse von Euroverify im Februar 2023 in Aleppo aufgenommen.

Die russische Nachrichtenagentur TASS berichtete zuerst unter Berufung auf einen Kreml-Vertreter, dass Al-Assad und seine Familie nach ihrer Flucht aus Syrien am Sonntag in der russischen Hauptstadt angekommen seien. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat seitdem behauptet, dass Präsident Wladimir Putin persönlich entschieden habe, dass Al-Assad in Russland "aus humanitären Gründen" Asyl bekommt.

Eine umgekehrte Bildersuche zeigt jedoch, dass es sich bei den Fotos, die diese Behauptung bestätigen sollen, in der Tat um Screenshots von Aufnahmen von Al-Assads Besuch in einem Krankenhaus in Aleppo im Februar 2023 nach dem Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze handelt.

Dei Faktenchecker von Euronews hat die irreführende Behauptung auf X, TikTok und Facebook entdeckt.

Dieses Foto zeigt nicht Al-Assad und seine Frau im Dezember 2024 in Moskau.
Dieses Foto zeigt nicht Al-Assad und seine Frau im Dezember 2024 in Moskau. Euronews

Bisher sind noch keine Bilder aufgetaucht, die Russlands Behauptung, Al-Assad habe Moskau erreicht, tatsächlich bestätigen würden.

Reuters berichtete am Sonntag unter Berufung auf zwei ranghohe Angehörige der syrischen Armee, dass der ehemalige Diktator Syriens ein Flugzeug mit unbekanntem Ziel bestiegen habe. Unbestätigten Berichten zufolge soll er mit einem Militärflugzeug vom Typ Iljuschin Il-76 der syrischen Fluggesellschaft Syrian Air abgereist sein, das am frühen Sonntagmorgen in Damaskus gestartet war.

Daten des Flugverfolgungsdienstes Flightradar24 deuten darauf hin, dass das Flugzeug über der von Rebellen gehaltenen Stadt Homs auf eine Höhe von 1.070 Metern sank, bevor die Ortungssysteme des Flugzeugs abgeschaltet wurden.

Keine verlässliche Quelle konnte bisher unabhängig verifizieren, wer an Bord war, wohin das Flugzeug flog oder welche Manöver es nach dem Verschwinden vom Radar durchführte.

Die verfolgte Route des Flugzeugs Ilyushin Il-76
Die verfolgte Route des Flugzeugs Ilyushin Il-76 Euronews/Flightradar24

Die Berichte über das Verschwinden des Flugzeuges lösten eine Reihe unbegründeter Behauptungen aus. Unter anderem wurde die Nachricht verbreitet, dass Al-Assads Flugzeug in den syrischen Bergen abgestürzt sei, als er aus der Hauptstadt in Richtung Norden floh. In anderen Falschnachrichten wurde behauptet, dass er in die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, Abu Dhabi, geflohen sei.

Ein ungarisches Medienhaus verkündete außerdem, dass Al-Assad in Ungarn angekommen sei. Darauf hin dementierte ein Regierungssprecher diese Behauptung.

Die dramatischen Ereignisse, die sich während des zehntägigen Vormarschs der Rebellen durch die syrischen Städte abspielten, boten einen fruchtbaren Boden für die virale Verbreitung von Fehlinformationen. Dabei wurde über den Aufenthaltsort Al-Assads besonders wild spekuliert.

Die Bestätigung Russlands, dass der gestürzte Präsident in Moskau Asyl gesucht habe, beendete die schnelle Verbreitung der meisten widersprüchlichen Theorien darüber.

Unterdessen hat auch die New York Times zwei iranische Beamte zitiert, die bestätigt haben, dass sich der ehemalige Diktator Syriens in der russischen Hauptstadt aufhält.

Auf visuelle Beweise davon wartet die Welt allerdings noch.

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