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Venezuela: Oppositionsführerin Maria Machado nach Protesten in Caracas kurzzeitig verhaftet

María Corina Machado bei einer Kundgebung, Donnerstag, 9. Januar 2025
María Corina Machado bei einer Kundgebung, Donnerstag, 9. Januar 2025 Copyright  Matias Delacroix/Copyright 2025 The AP. All rights reserved
Copyright Matias Delacroix/Copyright 2025 The AP. All rights reserved
Von Malek Fouda & Nela Heidner (deutsche Fassung)
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Venezuelas Oppositionsführerin María Corina Machado bietet Maduro die Stirn. Jetzt wurde sie nach einem Protest, den sie einen Tag vor der Amtseinführung Maduros organisiert hatte, kurzzeitig verhaftet.

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Die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado ist frei und „an einem sicheren Ort“. Diese bizarre Episode bildete den Höhepunkt der Proteste, die sie angeführt hatte, um Präsident Nicolás Maduro daran zu hindern, sich an der Macht festzuhalten.

In einem Beitrag auf ihrem offiziellen Konto auf X, ehemals Twitter, sagte Machado: „Ich bin jetzt an einem sicheren Ort und entschlossener denn je, mit euch weiterzumachen, BIS ZUM ENDE!“.

Sie schrieb zudem, ihr Mitgefühl gelte dem Venezolaner, der angeschossen und verwundet worden war, als sie festgehalten wurde.

Die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado wurde nach Angaben ihrer Helfer am Donnerstag festgenommen, kurz nachdem sie sich von ihren Anhängern verabschiedet hatte, auf ein Motorrad stieg und mit ihrem Sicherheitskonvoi eine Hauptstraße in der Hauptstadt Caracas hinunterfuhr.

Um 15.21 Uhr Ortszeit teilte Machados Presseteam in einem Beitrag in den sozialen Medien mit, dass Maduros Streitkräfte ihren Konvoi „gewaltsam abgefangen“ hätten. Später sagten sie der Associated Press, dass Machado festgenommen wurde.

Führende Politiker aus lateinamerikanischen und anderen Ländern verurteilten die Festnahme und forderten ihre sofortige Freilassung.

Die Oppositionsführerin Maria Corina Machado sitzt auf dem Rücksitz eines Motorrads, nachdem sie bei einer Demonstration eine Rede gehalten hat, 9. Januar 2025
Die Oppositionsführerin Maria Corina Machado sitzt auf dem Rücksitz eines Motorrads, nachdem sie bei einer Demonstration eine Rede gehalten hat, 9. Januar 2025 Matias Delacroix/Copyright 2025 The AP. All rights reserved

Etwa eine Stunde nach ihrer Festnahme tauchte im Internet ein 20-sekündiges Video von Machado auf, in dem sie sagte, sie sei nach dem Verlassen der „wunderbaren Kundgebung“ verfolgt worden und habe ihre Handtasche fallen lassen.

Ihre Helfer erklärten später, die Videobotschaft sei erzwungen worden und sie sei nach der Aufnahme wieder freigelassen worden.

Machado sagte, sie werde die Ereignisse, die sich zugetragen haben, am Freitag genauer erläutern.

Maduros Anhänger bestritten unterdessen, dass Machado festgenommen worden sei, und beschuldigten die Opposition, Fake News zu verbreiten, um eine internationale Krise heraufzubeschwören.

„Niemand sollte überrascht sein“, sagte Kommunikationsminister Freddy Nanez. „Vor allem, weil es von den Faschisten kommt, die die Urheber dieses schmutzigen Tricks waren.“

Am Donnerstag forderte Machado Hunderte von Anhängern auf, auf die Straße zu gehen - einen Tag bevor die von der Regierungspartei kontrollierte Nationalversammlung Maduro für eine dritte sechsjährige Amtszeit in Folge vereidigen soll. Laut der Opposition liegen glaubhafte Beweise dafür vor, dass er die Präsidentschaftswahlen vom 28. Juli verloren hat.

Oppositionsführerin Maria Corina Machado spricht zu Anhängern bei einer Demonstration gegen Präsident Nicolas Maduro in Caracas, Venezuela, Donnerstag, 9. Januar 2025
Oppositionsführerin Maria Corina Machado spricht zu Anhängern bei einer Demonstration gegen Präsident Nicolas Maduro in Caracas, Venezuela, Donnerstag, 9. Januar 2025 Ariana Cubillos/Copyright 2025 The AP. All rights reserved

„Sie wollten, dass wir uns gegenseitig bekämpfen, aber Venezuela ist vereint, wir haben keine Angst“, rief Machado vom Dach eines Lastwagens in der Hauptstadt, Minuten bevor sie festgenommen wurde.

Machado, 57, ist eine Hardlinerin, die auch dann noch gegen Maduro kämpfte, als viele ihrer Verbündeten unter den Oppositionsführern ins Exil gingen und sich damit dem Exodus von mehr als 7,7 Millionen Venezolanern anschlossen, die seit 2013 ihr Heimatland verlassen haben.

Sie wurde von Maduros Loyalisten von einer Kandidatur ausgeschlossen. In letzter Minute unterstützte sie den unbekannten Außenseiter, den pensionierten Diplomaten Edmundo González, der Maduro mit einem Vorsprung von mehr als zwei zu eins besiegt haben soll - wie die von der Opposition gesammelten und von internationalen Beobachtern bestätigten Aufzeichnungen der Wahlmaschinen zeigen.

González, der nach Berichten über ihre Festnahme ihre sofortige Freilassung forderte, hat inzwischen erklärt, dass „die Tatsache, dass María Corina frei ist, nicht die Tatsache schmälert, was passiert ist: Sie wurde unter Gewaltbedingungen entführt."

Auch der designierte US-Präsident Donald Trump hat sich zu Wort gemeldet. In einem Beitrag auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social sagte er: „Diesen Freiheitskämpfern darf nichts geschehen, sie MÜSSEN SICHER und AM LEBEN bleiben!“

González, der von vielen westlichen Ländern, darunter auch den Vereinigten Staaten, als gewählter Präsident anerkannt wird, war auf einer Tournee durch mehrere Länder, um Unterstützung für die Initiative der Opposition zur Absetzung Maduros zu gewinnen.

Er besuchte die USA, wo er sich mit US-Präsident Joe Biden und dem Abgeordneten des US-Repräsentantenhauses Michael Waltz traf, der Trumps designierter nationaler Sicherheitsberater ist. Er hat auch Panama und die Dominikanische Republik besucht.

González lebt seit Anfang September in Spanien im selbstgewählten Exil, nachdem er aus Venezuela geflohen war.

Er sagt, dass er zusammen mit seiner politischen Partnerin Machado weiter gegen Ungerechtigkeit kämpfen wird - bis der rechtmäßige Wille des venezolanischen Volkes umgesetzt sei und Maduro abgesetzt ist.

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