Militärexperten haben in Paris darüber gesprochen, wie sich KI auf Konflikte in der ganzen Welt auswirkt
Am Rande des "AI Action Summit", dem Gipfel für künstliche Intelligenz in Paris, trafen sich am Montag Politiker, Unternehmen und KI-Fachleute aus der ganzen Welt. Auch Militärexperten kamen zusammen, um darüber zu diskutieren, wie sich KI auf die verschiedenen bewaffneten Konflikte auswirkt.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Frankreich und die EU aufgefordert, ihre Anstrengungen im Bereich der künstlichen Intelligenz zu verstärken - besonders im Bereich der Verteidigung. Eines der Haupthindernisse für eine verstärkte EU-Zusammenarbeit sind jedoch Daten.
Entwicklung von KI in der Verteidigung hängt von der Verfügbarkeit sensibler Daten ab
Um effektiv zu sein, benötigen Algorithmen viele verschiedene Datensätze, von denen viele Waffenhersteller nur ungern etwas preisgeben.
"Es gibt wahrscheinlich eine Schwierigkeit, aber nicht nur in Frankreich oder Europa", sagt Christophe Meyer, KI-Experte und CTO von cortAIx Labs, "Das ist der Datenzugang, denn wir haben es mit geheimen Daten zu tun, sehr, sehr heiklen Daten."
"Wenn es sich um hoheitliche Daten handelt, können wir sie natürlich nicht nach Belieben weitergeben."
Einem NATO-Befehlshaber zufolge zeigen die heutigen Konflikte, wie der russische Einmarsch in der Ukraine, dass die Bündnismitglieder keine andere Wahl haben, als mit dem Tempo Schritt zu halten.
"Die Fähigkeit, sich an die Vorgehensweise des Gegners anzupassen, ist wirklich wichtig. Das hat man in der Ukraine gesehen. Es ist also eine Frage des Überlebens. Wenn man sich nicht schnell genug anpasst, stirbt man", sagt der Oberste Alliierte Befehlshaber der NATO für Transformation, Pierre Vandier.
"Für die Alliierten ist Interoperabilität ein Muss, damit die 32 Mitglieder mit Vertrauen in die Daten, die sie verwenden, und mit Regeln, die von allen verstanden werden, zusammenarbeiten können. Wir müssen auch sicherstellen, dass die Datenströme, die von den verschiedenen Alliierten erzeugt werden, gemeinsam genutzt werden können, damit sie an derselben Situation teilnehmen können."
Helsing und Mistral AI arbeiten an KI-System der nächsten Generation
Der KI-Gipfel - es ist bereits der dritte - hat sich auch schon in der Vergangenheit als Treiber für die militärische Zusammenarbeit der EU erwiesen. Am Montag hat sich das deutsche Verteidigungsunternehmen Helsing mit dem französischen Start-up Mistral AI zusammengetan, um KI-Systeme der nächsten Generation für die EU-Verteidigung zu entwickeln.
Die beiden Unternehmen gaben an, neue KI-Lösungen für Verteidigungszwecke entwickeln zu wollen. Helsing-Chef Gundbert Scherf erklärte, man wolle die europäische Souveränität in dem Bereich stärken. Wieviel Geld sie investieren wollen, ließen die Unternehmen offen.
Auch wenn Europa fast abgehängt schien, die Unternehmen Helsing und Mistral sagen, das internationale Wettrennen in der Künstlichen Intelligenz sei noch nicht vorbei. Das sieh auch Frankreich so. Frankreichs Präsident Macron will sein Land als Vorreiter im Bereich KI positionieren und hat vor dem Gipfel Investitionen von 109 Milliarden Euro angekündigt.
Elon Musk bietet 100 Milliarden Dollar für OpenAI
Während in Paris über die Zukunft der europäischen KI beraten wird, machten in den USA Elon Musk mit einem Angebot an OpenAI Schlagzeilen. Wie das Wall Street Journal berichtet, will der Techmilliardär dem Unternehmen offenbar ein Kaufangebot unterbreiten. OpenAI-Gründer Sam Altman und Musk befinden sich seit langem in Konflikt.
Eine Investorengruppe von Musk habe ein fast 100 Milliarden Dollar Angebot beim Verwaltungsrat von OpenAI eingereicht, heißt es. "Es ist an der Zeit, dass OpenAI zu der Open-Source- und sicherheitsorientierten Kraft für das Gute zurückkehrt, die es einmal war", heißt es in einer Erklärung von Musks Anwalts. Mn strebe eine Fusion zwischen OpsenAI und dem KI-Unternehmen xAI von Elon Musk an.