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5 Dinge über Robert Francis Prevost, den neuen Papst Leo XIV.

John Prevost, der neue Papst Leo XIV., auf dem Balkon des Petersdom im Vatikan. 8. Mai 2025.
John Prevost, der neue Papst Leo XIV., auf dem Balkon des Petersdom im Vatikan. 8. Mai 2025. Copyright  AP Photo
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Von Franziska Müller
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Robert Francis Prevost wurde zum Papst gewählt. Fünf Fakten über Papst Leo XIV., den ersten amerikanischen Papst in der katholischen Kirche.

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Bereits am zweiten Tag des Konklaves wurde der neue Papst gewählt: Der Amerikaner Robert Francis Prevost ist Papst Leo XIV..

Am Donnerstagvormittag steht seine erste Messe an, bei der auch die Kardinäle teilnehmen. Am Sonntag soll sich Leo XIV. zudem für das Mittagsgebet Regina Coeli vom Balkon des Petersdoms der Öffentlichkeit zeigen.

Warum haben sich die Kardinäle auf ihn geeinigt und was ist vom neuen Papst zu erwarten? Fünf Dinge, die den Papst ausmachen.

1. Ein amerikanischer Papst, der seine Regierung kritisiert

Robert Francis Prevost ist Amerikaner aus Chicago. Zum ersten Mal in der Geschichte hat die katholische Kirche ein US-amerikanisches Oberhaupt. Das betonten auch US-Präsident Donald Trump und sein Vizepräsident JD Vance. Beide gratulierten Papst Leo XIV. auf der Plattform X.

Prevost hingegen hat sich in letzter Zeit kritisch gegenüber der Trump-Administration geäußert. Insbesondere im Hinblick auf das Thema Migration teilte er, dass JD Vance "falsch liege" und verlinkte einen Artikel, der erklären soll, was die Kirche über Migration wirklich sage. Das Verhältnis des neuen Papstses und der US-Regierung wird sich erst noch zeigen müssen.

2. Prevost hat auch die peruanische Staatsbürgerschaft

Nach seinem Theologie-Studium an der Catholic Theological Union in Chicago kam Prevost zunächst nach Rom, um an der Päpstlichen Universität St. Thomas von Aquin Kirchenrecht zu studieren. Der Vatikan ist ihm nicht neu. 1982 wurde Papst Leo XIV. im Augustinerkolleg von Santa Monica zum Priester geweiht.

Seine ersten Missionsjahre verbrachte der damals 30-Jährige in Piura und Trujillo in Peru. Elf Jahre lang war er Prior der Gemeinschaft der Augustiner in Peru, lehrte und bildete Aspiranten aus. 2001 wurde er in Rom Generalprior, also weltweiter Leiter des Augustiner-Ordens.

In seiner ersten Rede vom Balkon des Petersdom am Mittwochabend dankte er auch seiner "geliebten Diözese Chiclayo in Peru". Seit 2015 hat Prevost nach Angaben der peruanischen Migrationsbehörde die Staatsbürgerschaft des südamerikanischen Landes.

3. Papst Leo XIV. spricht fünf Sprachen

Prevost spricht fünf Sprachen. Neben Englisch kann er auch fließend Spanisch und Italienisch. Des Weiteren sind ihm Französisch und Portugiesisch nicht unbekannt. Deutsch und Latein kann er laut der Zeitung Detroit Catholic lesen. Familiär hat der neue Papst französisch-spanisch-italienische Wurzeln.

Der neue Papst steht zwischen Nord und Süd, zwischen Rom und Peripherie. Prevosts Biografie – von Chicago über Peru bis in den Vatikan – macht ihn zu einem Vermittler zwischen Kulturen und Generationen. Es wird spekuliert, ob ihm seine Sprachkenntnisse während des Konklaves geholfen haben, mit den anderen Kardinälen ins Gespräch zu kommen.

2023 machte ihn Franziskus zum Präfekten des Dikasteriums für Bischöfe. Im "Personalbüro des Vatikans" nahm Prevost eine wichtige Funktion bei der Ernennung von Bischöfen in aller Welt ein.

In der peruansichen Diözese Chiclayo wurde er im Jahre 2014 zum Bischof geweiht. Sein bischöfliches Mott lautet "In Illo uno unum". Diese Worte habe der heilige Augustinus in einer Predigt zitiert, um zu betonen, dass "wir Christen zwar viele sind, aber in dem einen Christus eins sind", so Vatican News.

4. Papst Leo XIV.: Worauf die Namenswahl des Papstes hinweist

Die Wahl des Papstnamens ist ein Hinweis für die Richtung des Papstes. "Leo" ist unter den zehn beliebtesten Namen für einen Papst. "Die Wahl seines Namens, Leo XIV., weist auf sein soziales Engagement hin", teilte der Augustinerorden in Deutschland in einer Mitteilung mit.

Vor Prevost gab es bereits einige Päpste unter dem Namen Leo. Ein Meilenstein war die Thematisierung der sozialen Frage in der Enzyklika Rerum novarum (1891) von Leo XIII.. Er forderte gerechte Löhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Arbeiter.

Der Vorsteher der deutschen Provinz der Augustiner, Provinzial Pater Lukas Schmidkunz, erklärte, er habe Prevost "als einen Mitbruder erlebt, der ein offenes Ohr für die Fragen und die Belange der Brüder hat". Der Augustinerorden in Deutschland reagierte mit "Freude, Überraschung, Ergriffenheit und Anspannung.

5. Prevosts Position gegenüber Frauen in der Kirche umstritten

Wer in der Öffentlichkeit steht, muss auch Kritik über sich ergehen lassen. Prevost wird vorgeworden, Missbrauchsfälle nicht konsequent verfolgt zu haben. Im März 2025 hatte das Netzwerk von Missbrauchsopfern SNAP (Survivors Network of those Abused by Priests) Beschwerde gegen Prevost eingereicht.

Prevost selbst hat das bestritten, auch die Diözese wies die Anschuldigungen zurück. Zwei an der Untersuchung der Missbrauchsfälle beteiligte investigative Journalisten unterstützen ihn. Sie sagen, er habe sich hinter die Opfer gestellt und die Aufklärung unterstützt. Die betroffene ultrakonservative Bewegung Sodalicio wurde unter Papst Franziskus aufgelöst.

Seine Stellung gegenüber Frauen in der Kirche ist umstritten. Der Bischof von Chiclayo, Prevosts Wahlheimat, sagte nach der Papstwahl, er habe die Rolle von Frauen gestärkt und werde das weiterhin tun.

Bei der Weltsynode 2023 warnte er jedoch vor einer "Klerikalisierung von Frauen". Die Weihe von Frauen für kirchliche Ämter lehnte er ab. Frauen hätten bereits vielfältige und zentrale Rollen in der Kirche.

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