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Israel-Iran: Werden Heizöl, Diesel und Sprit jetzt teurer?

Spürt Deutschland den Nahost-Konflikt bald an der Zapfsäule?
Spürt Deutschland den Nahost-Konflikt bald an der Zapfsäule? Copyright  Paul Zinken/AP Photo
Copyright Paul Zinken/AP Photo
Von Mathias Huber
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Der andauernde Konflikt im Nahen Osten bewegt die Welt nicht nur aus politischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen. Denn mit dem Iran ist einer der weltgrößten Erdöl-Lieferanten beteiligt. Könnten die Konsumenten den Krieg bald in der Brieftasche spüren?

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Es gibt gleich mehrere Gründe, wieso die Welt dieser Tage gebannt nach Nahost blickt: Neben dem andauernden Krieg in Gaza hält nun auch der eskalierende Konflikt zwischen Israel und dem Iran die Beobachter in Atem.

Die Befürchtungen um eine Ausweitung der Kämpfe sind dabei nicht nur von politischen – oder gar humanitären - Motiven getragen.

Denn vor allem die Produktion von Erdöl spielt eine wichtige Rolle. Der Iran ist neben Saudi-Arabien der größte Lieferant der gesamten Region, weltweit liegt das Land unter den top ten. Stockt der Export, spürt man die Auswirkungen in vielen Teilen der Welt – auch in Europa.

Besonders gefährdet von einem Preisanstieg sind hier Heizöl, Sprit und Diesel. Und fest steht: Auch in Deutschland werden die Folgen des Konflikts für die Menschen spürbar werden. In der Tat zahlen die Konsumenten bereits jetzt einen teureren Preis an den Zapfsäulen.

Trotz Anstiegen: Niedriges Preisniveau

Über das Wochenende stiegen die Preise für Sprit und Diesel um mehrere Cent an. Auch beim Heizöl zeigt sich eine Teuerung: Der Preis pro 100 Liter kletterte im Vergleich zum Vormonat um sechs Euro nach oben.

Auf lange Sicht gesehen, liegt das Niveau hingegen noch immer niedriger als zuvor. Das Vergleichsportal Verifox zeigt vor allem im Vergleich zu den letzten drei Jahren eine Preissenkung auf.

So kosteten 100 Liter Heizöl 2022 im Durchschnitt noch 131 Euro, 2024 waren es nur noch 99 Euro.

Der Pfeil zeigt allerdings klar nach oben: Desto länger und heftiger der Krieg in Nahost ausfällt, desto steiler dürften auch die Preise steigen. Damit stellt der aktuelle Moment wohl bis auf weiteres den günstigeren Ausgangspunkt für weitere Teuerungen dar.

Straßenschließung als Schreckensszenario

Der Iran drohte zuletzt mit einer drakonischen Maßnahme: Der Schließung der Straße von Hormus im Roten Meer.

Sollte es dazu kommen, wäre die weltweit wohl wichtigste Route für Erdöllieferungen blockiert – und das Schreckensszenario für die Weltwirtschaft Realität.

Denn dann könnte der Ölpreis in ungeahnte Höhen klettern, laut einem Bericht von Deutsche Bank Research wären sogar 120 Dollar pro Barrel möglich. Zum Vergleich: Aktuell liegt dieser Wert bei rund 75 Dollar.

Die Experten verweisen allerdings auch darauf, dass eine Schließung der Handelsroute aufgrund der Auswirkungen wahrscheinlich "nur im äußersten Notfall" in Betracht gezogen werden würde. An den Märkten rechnet man deshalb aktuell eher mit einem Anstieg in der aktuellen Höhe.

Zu guter Letzt dürfte es tatsächlich auch jemanden geben, der sich über die Teuerung der Ölexporte freuen kann: Die Kriegskasse Wladimir Putins wird bei jedem Anstieg etwas praller gefüllt.

Und zur Arbeit pendeln muss der russische Präsident ja bekanntlich sowieso nicht.

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