Im Herzen von Damaskus gibt es heftige Luftangriffe von Seiten Israels. Doch ein Ende ist in Sicht, glaubt US-Außenminister Marco Rubio, und verkündet "konkrete Schritte".
Die an den Kämpfen in Syrien beteiligten Parteien haben sich auf "konkrete Schritte" geeinigt, um die Kämpfe zu beenden, sagte US-Außenminister Marco Rubio am Mittwoch.
"Wir haben alle Parteien, die an den Kämpfen in Syrien beteiligt sind, einbezogen. Wir haben uns auf konkrete Schritte geeinigt, die dieser beunruhigenden und entsetzlichen Situation heute Abend ein Ende setzen werden", schrieb er auf X und forderte alle Parteien auf, "ihre Zusagen einzuhalten".
Rubios Erklärung folgte kurz nach dem Angriff Israels auf das Hauptquartier des syrischen Verteidigungsministeriums, das sich neben einem belebten Platz im Herzen von Damaskus befindet.
Der syrische Interimspräsident Ahmad al-Sharaa verurteilte das Vorgehen Israels. Er glaubt, dass Israel seit dem Sturz des früheren Regimes eine Spaltung des Landes herbeiführen wolle. Er erklärte, der Schutz der drusischen Bürger habe für Israel oberste Priorität.
"Wir weisen jeden Versuch zurück, ob aus dem Ausland oder aus dem Inland, Spaltung in unseren Reihen zu säen. Wir sind alle Partner in diesem Land, und wir werden keiner Gruppe erlauben, das schöne Bild Syriens und seiner Vielfalt zu verzerren", sagte al-Sharaa am frühen Donnerstag in einer Ansprache im staatlichen Fernsehen.
Israel erklärte, der Luftangriff sei eine Reaktion auf die jüngste Eskalation der Gewalt gegen die drusische Minotirie und wolle die Gemeinschaft schützen.
Gewalt gegen Minderheitsgruppen?
In einer am Mittwochnachmittag veröffentlichten Erklärung sagte der israelische Außenminister Gideon Sa'ar, dass sich in Syrien ein "wiederkehrendes Phänomen der Verfolgung von Minderheiten bis hin zu Mord und Pogromen" abspiele, an dem sowohl Kräfte des Regimes als auch Milizen beteiligt seien, die nach dem Sturz von Bashar al-Assad die Übergangsregierung des Landes gebildet hätten.
Der israelische Außenminister erklärte, dass es in den letzten sechs Monaten ein auffälliges Muster von Gewalt gegen verschiedene Minderheitengruppen gegeben habe, darunter "Massenmorde an den Alawiten im Nordwesten Syriens in großem Umfang" und "ständige Feindseligkeiten" gegen Kurden im Norden des Landes.
Die Unruhen in der syrischen Provinz Sweida begannen mit gegenseitigen Entführungen zwischen sunnitischen Beduinenstämmen und der drusischen Gemeinschaft.
Die Gewalt, die am Wochenende ausbrach, setzte sich am Montag fort, als die Regierungstruppen eingriffen, um die Ordnung wiederherzustellen, und mit drusischen Kämpfern zusammenstießen, wobei auch einige Zivilisten angegriffen wurden.
Offizielle Opferzahlen wurden nicht bekannt gegeben, da das Innenministerium am Montag erklärte, seit Beginn der Kämpfe seien 30 Menschen getötet worden. Die in Großbritannien ansässige Kriegsbeobachtungsstelle Syrian Observatory for Human Rights meldete jedoch eine höhere Zahl und behauptete, bis Mittwochmorgen seien mehr als 300 Menschen getötet worden.