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Geburtenrate in Deutschland auf niedrigstem Stand seit fast 30 Jahren

Archivfoto: Baby beim Fußballspiel Deutschlands
Archivfoto: Baby beim Fußballspiel Deutschlands Copyright  AP Photo
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Von Liv Stroud
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Die aktuellen Zahlen zur Geburtenrate wurden veröffentlicht und weisen in Deutschland einen stetigen Rückgang auf. Doch wie schneidet Deutschland im Vergleich zur EU ab?

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Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat die Geburtenziffern für das Jahr 2024 veröffentlicht. Im vergangenen Jahr lag die Geburtenrate für Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit bundesweit bei 1,35 Kindern pro Frau, das sind 2 Prozent weniger als 2023.

Dies ist die niedrigste Geburtenrate seit 1996, also seit 29 Jahren.

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland über 677.000 Kinder geboren, das sind knapp 16.000 weniger als 2023.

Unterschied zwischen ost- und westdeutschen Bundesländern

Die höchste Geburtenrate wurde 2024 in Niedersachsen mit 1,42 Kindern pro deutscher Frau verzeichnet, die niedrigste in Berlin mit 1,21 Kindern pro Frau.

In allen Bundesländern sank die Geburtenrate im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023. Den stärksten Rückgang verzeichnete Thüringen, wo die Fertilitätsrate um 7 Prozent sank.

In den westlichen Bundesländern war die Fertilitätsrate mit 1,38 Kindern pro Frau höher als in den östlichen Bundesländern mit 1,27 Kindern pro Frau. Brandenburg verzeichnete mit 1,34 Kindern den höchsten Wert innerhalb der neuen Bundesländer.

Sinkende Geburtenziffern in der EU

Aber nicht nur in Deutschland sinken die Raten.

Während die Zahlen für 2024 von Eurostat noch nicht veröffentlicht wurden, zeigen die Zahlen für 2023 für alle EU-Mitgliedstaaten (ohne Großbritannien ab 2020) einen stetigen Rückgang.

Zehn Jahre zuvor, im Jahr 2013, lag die Geburtenrate EU-weit bei 1,51 Kindern pro Frau, doch 2023 war die Zahl auf 1,38 Kinder gesunken.

Die höchste Geburtenrate wurde in Bulgarien mit 1,81 Kindern pro Frau verzeichnet, die niedrigste in Malta mit 1,06.

Der Unterschied zwischen Männern und Frauen

Das Alter von Männern und Frauen lag bei der Geburt ihres ersten Kindes im Schnitt drei Jahre auseinander. Im Jahr 2024 betrug das durchschnittliche Alter von Müttern bei der Geburt ihres ersten Kindes 30,4 Jahre, während Väter im Schnitt 33,3 Jahre alt waren.

Laut einer Umfrage von Ipsos Ende letzten Jahres sagen fast zwei Drittel der Männer (59 Prozent), dass die meisten Menschen Kinder haben sollten – im Vergleich zu nur einem Drittel der Frauen (33 Prozent).

Einige der Gründe dafür sind, dass Frauen oft härter arbeiten müssen, um Jobs zu bekommen, da Männer in männerdominierten Branchen bevorzugt werden. Viele Frauen haben zudem das Gefühl, ihre Karriere für die Kinderbetreuung opfern zu müssen.

In Deutschland sind Frauen auch bei den Renten benachteiligt, da sie im Schnitt längere Erwerbsunterbrechungen wegen der Kindererziehung haben als Männer. Auch diese Sorgen tragen zur Zurückhaltung gegenüber dem Kinderkriegen bei.

Da sich die Lebenshaltungskostenkrise weiter verschärft, können sich viele Familien mehrere Kinder schlicht nicht leisten. In Städten wie Berlin, die von einer Wohnraumkrise betroffen sind, ist es für Familien zudem oft unmöglich, in größere Wohnungen zu ziehen. Der Mangel an verfügbarem Wohnraum führt dazu, dass Familien überhöhte Preise für kleinere Wohnungen zahlen müssen.

Wie die Geburtenrate berechnet wird

In Deutschland werden die Geburtenraten von Destatis auf Grundlage von Daten der Standesämter und der Bevölkerungsstatistik berechnet.

Die allgemeine Geburtenrate gibt die Zahl der Lebendgeborenen pro 1.000 Einwohner an, während die zusammengefasste Geburtenziffer (TFR) schätzt, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens im Durchschnitt bekommen würde - basierend auf den aktuellen altersspezifischen Geburtenraten.

Diese altersspezifischen Raten ergeben sich aus dem Verhältnis der Geburten von Frauen in einer bestimmten Altersgruppe zur Gesamtzahl der Frauen in dieser Altersgruppe. 

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