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Ex-Bild-Chefin Tanit Koch übernimmt Moderation von NDR-Format "KLAR"

Tanit Koch
Tanit Koch Copyright  NDR/Markus C. Hurek
Copyright NDR/Markus C. Hurek
Von Johanna Urbancik
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Tanit Koch, ehemalige Chefredakteurin von Bild und Autorin bei Focus, übernimmt die Moderation der NDR-Folgen von "KLAR". Koch will so "zur Meinungsvielfalt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk beitragen".

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Die Journalistin Tanit Koch wird künftig die vom NDR verantworteten Folgen von "KLAR" moderieren und redaktionell mitgestalten.

Juliane von Schwerin, stellvertretende Programmdirektorin des NDR, lobt Koch als "versierte Journalistin und meinungsstarke Moderatorin, die das Profil des Formates stärkt".

Auch Koch zeigt sich begeistert und sagte der gemeinsamen Pressemittelung zufolge, dass die Gelegenheit, das Format im Wechsel mit Julia Ruhs zu präsentieren sie "sehr freue". "Ich sehe es als Chance, zur Meinungsvielfalt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk beizutragen."

Koch ist seit September 2024 Autorin bei Focus, war zuvor Chefredakteurin der Bild-Zeitung, Geschäftsführerin bei n-tv und Chefredakteurin der Zentralredaktion der Mediengruppe RTL Deutschland.

Julia Ruhs Absetzung löste Kritik zur Meinungs- und Debattenfreiheit aus

Erst vor kurzem verkündete der NDR, dass er das ARD-Format künftig ohne Moderatorin Julia Ruhs fortführen wird. Für die vom Bayerischen Rundfunk produzierten Folgen bleibt Ruhs jedoch Teil des Moderationsteams.

Auf X reagierte die Moderatorin "zutiefst enttäuscht" und "fassungslos" und nannte ihre Absetzung durch den NDR ein "Armutszeugnis".

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann nannte Ruhs Absetzung einen "neuen Tiefpunkt in Sachen Debattenkultur".

Im Interview mit dem Sender "Welt TV" sagte Linnemann: "Dass jetzt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk bereits Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen, ausgeschlossen werden, weil sie vielleicht dem einen oder anderen zu konservativ erscheint, ist bitter und Konsequenzen müssen meines Erachtens folgen."

Linnemann schlug vor, den Rundfunkbeitrag von aktuell 18,36 Euro pro Monat vorübergehend einzufrieren, um so Druck auf die Sender zu erzeugen, Reformen "endlich" umzusetzen.

Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) Mika Beuster kritisierte Linnemanns Aussage im Deutschlandfunk und nannte sie eine "Erpressung in Reinform". Ihm zufolge sollte der CDU-Generalsektretär "eigentlich wissen, was Rundfunkfreiheit" bedeutete.

Die Entscheidung des NDR, nicht weiter mit Ruhs zu arbeiten, wurde nicht nur von Linnemann kritisiert. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther sagte, die Entscheidung sei "ein extrem schlechtes Signal". Er setzte ein weiteres Zeichen, indem er nicht wie erwartet zur Vorstellung des neuen NDR-Intendanten Hendrik Lünenborg in Hamburg erschien, sondern stattdessen eine Lesung von Ruhs in Kiel besuchte.

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder äußerte sich in einem Beitrag auf X: "Das ist kein gutes Signal für die Meinungsfreiheit, Pluralität und Toleranz im öffentlich- rechtlichen NDR. Konservative Stimmen gehören zum demokratischen Meinungsspektrum, auch wenn das einigen Linken nicht gefällt. Zum Glück gibt es Bayern und den Bayerischen Rundfunk."

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