Rund 56.000 Tonnen Beton sind am Samstag nach einer kontrollierten Sprengung der Kühltürme des AKW in Gundremmingen in sich zusammengefallen.
Die riesigen Kühltürme des ehemaligen Kernkraftwerks im schwäbischen Gundremmingen, in Günzburg, sind am Samstagmittag gesprengt worden. Gegen Mittag, um 12:00 Uhr sind die 160 Meter hohen Türme ein für alle Mal aus dem Stadtbild verschwunden.
So wurden die Türme gesprengt
Insgesamt sollte es drei Sprengungen geben. Die erste Sprengung sollte die Tiere in der Umgebung verjagen. Die zweite Sprengung galt dem zweiten Turm: Dieser kippte zur Seite. Bei der dritten Sprengung fiel auch der zweite Turm.
Die Sprengung ist Teil des deutschen Atomaussstiegs, den Bundeskanzlerin Angela Merkel nach der Atomkatastrophe von Fukushima in Japan 2011 beschlossen hatte.
Das AKW Gundremmingen war 2021 stillgelegt worden.
Großer Andrang
Die Gemeinde hatte sich auf einen großen Andrang von Schaulustigen vorbereitet. Deshalb richtete das Landratsamt eine Sperrzone um das Kraftwerk ein, wie der SWR berichtet. Einige Wirtshäuser und Vereine organisierten Public Viewing.
Einige trafen sich sogar zu sogenannten "Abbruch-Partys". Grundsätzlich sei die Sprengung von verschiedenen Punkten der Region aus zu beobachten, so der Betreiber RWE.
Ein massiver Zusammenbruch
Rund 56.000 Tonnen Beton sind in sich zusammengefallen. Man nannte sie einst ein „Jahrtausendbauwerk“. Doch die Türme wurden nicht einmal 50 Jahre alt. Der Rückbau des Atomkraftwerks soll nach der Sprengung weitergehen. Bis 2040 soll er abgeschlossen werden, wie der SWR unter Berufung auf den Betreiber berichtet.
Batteriespeicher und Solarpark
Der radioaktive Müll soll bis mindestens 2046 im benachbarten Kreis Günzburg in Castor-Behältern zwischengelagert werden. An der Stelle des schwäbischen AKW Gundremmingen sind ein riesiger Batteriespeicher und ein Solarpark geplant.