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Kühltürme des AKW Grafenrheinfeld gesprengt

Der erste Kühlturm des stillgelegten Kernkraftwerks stürzt bei einer kontrollierten Sprengung in Grafenrheinfeld ein, 16. August 2024
Der erste Kühlturm des stillgelegten Kernkraftwerks stürzt bei einer kontrollierten Sprengung in Grafenrheinfeld ein, 16. August 2024 Copyright Karl-Josef Hildenbrand/(c) Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Copyright Karl-Josef Hildenbrand/(c) Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Von Euronews mit AP
Zuerst veröffentlicht am
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Mit dem Bau des AKW Grafenrheinfeld im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt wurde 1975 begonnen, die Anlage 1982 in Betrieb genommen. Es war das älteste Kernkraftwerk Deutschlands. 2015 wurde es im Rahmen des Atomausstiegs abgeschaltet.

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Nach einer kurzen Verzögerung sind die beiden Kühltürme des ältesten deutschen Atomkraftwerkes gesprengt worden.

Die Sprengung der beiden 143 Meter hohen Kühltürme des Kraftwerks war ursprünglich für 17.30 Uhr MESZ geplant, wurde aber auf fast 20.00 Uhr verschoben, nachdem ein Atomkraftbefürworter aus Protest gegen die Zerstörung einen der Masten erklommen hatte.

Nach Angaben von Polizeisprecher Denis Stegner hatte sich der namenlose Aktivist in 10 Metern Höhe an den Mast gekettet und wurde von einem Spezialteam befreit, bevor er von der Polizei abgeführt wurde.

„Atomkraft schadet Deutschland“ lautete die Greenpeace-Botschaft, die am  28. September 2010 auf die Kühltürme des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld projiziert wurde.
„Atomkraft schadet Deutschland“ lautete die Greenpeace-Botschaft, die am 28. September 2010 auf die Kühltürme des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld projiziert wurde.Jens Meyer/2010 AP

Mit dem Bau des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld im nordbayerischen Landkreis Schweinfurt wurde 1975 begonnen, 1982 wurde es in Betrieb genommen. Es war das älteste Kernkraftwerk in Deutschland.

Im Zuge des Atomausstiegs der Bundesregierung wurde es 2015 stillgelegt.

Die damalige Umweltministerin Barbara Hendricks sagte, die Stillegung sei "ein sichtbares Signal, dass der Atomausstieg voranschreitet".

"Jedes Kernkraftwerk, das vom Netz geht, reduziert das sogenannte Restrisiko, das mit der Nutzung von Kernkraftwerken verbunden ist, und bringt uns beim Umbau unserer Energieversorgung einen Schritt weiter", sagte Hendricks 2015.

Ulrich Grillo, ehemaliger Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), warnte jedoch, dass die Stilllegung von Atomkraftwerken auch negative Auswirkungen haben könne.

"Wenn ein Kraftwerk vom Netz geht, wird es regional schwieriger, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten", sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung. Um Deutschlands saubere Energiewirtschaft lebensfähig zu halten, müssten Produktion und Arbeitsplätze gesichert werden, sagte er.

Im Rahmen der Energiewende will Deutschland bis zum Jahr 2050 rund 80 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Quellen beziehen.

Derzeit wird ein Viertel des Strombedarfs in Deutschland aus nachhaltigen Quellen gedeckt, aber es gibt Zweifel an der Nachhaltigkeit der Energiewende.

In der Zeit, in der Grafenrheinfeld in Betrieb war, lieferte das Kraftwerk nach Angaben des deutschen Energieversorgers E.ON über 11 Prozent des Stroms für Bayern.

Der Projektleiter für den Abriss, Matthias Aron, sagte, dass der Betonschutt nach dem Abriss zum Auffüllen der beiden Auffangbecken unter den Türmen verwendet werden soll.

Bei der Sprengung, die etwa 30 Sekunden dauerte, fielen rund 55.000 Tonnen Betonschutt an.

"Die beiden Türme begleiten uns schon so lange, wie ich denken kann. Sie sind ein wichtiges Wahrzeichen. Sie waren immer ein Symbol für uns", sagte Grafenrheinfelds Bürgermeister Christian Keller.

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