Nach der umstrittenen Rede von Generalstabschef Fabien Mandon, im Bezug auf die Bedrohung aus Russland, stellt Präsident Macron ihm öffentlich sein Vertrauen aus. Die Rede sei "viel ausgefeilter" als die häufig zitierte Passage. Zuvor gab es Kritik aus allen politischen Lagern.
Der französische Generalstabschef Fabien Mandon hat in dieser Woche mit einer deutlichen Warnung für Schlagzeilen gesorgt: Vor dem Kongress der französischen Bürgermeister forderte er eine Wiederbelebung der „Seelenstärke“ in Frankreich. Moskau bereite sich seiner Meinung nach „bis 2030 auf eine Konfrontation mit unseren Ländern“ vor.
„Wenn unser Land schwächelt, weil es nicht bereit ist, Verluste zu akzeptieren oder wirtschaftlich Opfer zu bringen, dann sind wir in Gefahr“, sagte Mandon und betonte, dass Frankreich über das Wissen, die wirtschaftliche und demografische Stärke verfüge, Russland aufzuhalten. „Was uns fehlt, [...] ist die Seelenstärke, um zu akzeptieren, dass wir uns verletzen, um das zu schützen, was wir sind", fügte er hinzu.
Politische Kritik von allen Seiten
Die Äußerungen sorgten für heftige Kritik aus allen politischen Lagern.
So warf der Vorsitzende der linkspopulistischen Partei La France Insoumise (LFI), Jean-Luc Mélenchon, warf dem General vor, seine Rolle zu überschreiten.
Fabien Roussel, der Nationalsekretär der Kommunistischen Partei Frankreichs sprach von einer „gefährlichen Intervention“ und Sébastien Chenu, der stellvertretende Vorsitzende des rechtspopulistischen bis rechtsextremen Rassemblement National (RN) zweifelte Mandons Legitimität an.
Macron spricht Mandon erneut sein Vertrauen aus
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron stellte jedoch klar, dass Mandon sein "volles Vertrauen“ habe. Die Rede sei „viel ausgefeilter“ als die häufig zitierte Passage, die "aus dem Zusammenhang gerissen wurde, um Angst zu machen", urteilte Macron.
Zuvor hatte sich auch die französische Verteidigungsministerin Catherine Vautrin hinter Fabien Mandon gestellt.
Die Regierungssprecherin Maud Bergeron versuchte nach den Äußerungen von Fabien Mandon zu beruhigen. Sie sagte, dass "unsere Kinder, so wie wir sie verstehen, nicht in die Ukraine gehen werden, um dort zu kämpfen und zu sterben ".
Antwort von Mandon selbst
In einem Interview bei dem französischen Fernsehsender France 5 erklärte Mandon, seine Rede habe vor allem warnen und vorbereiten sollen.
Er betonte, dass er selbst Kinder habe und die Reaktionen zeigten, dass die Bedrohung durch Russland von der Bevölkerung möglicherweise noch nicht ausreichend wahrgenommen werde.
Der Generalstabschef bekräftigte auch sein Vertrauen in Frankreich, das "immer in der Lage war, Herausforderungen zu bewältigen ".
Die französische Regierung plane unterdessen zudem die Einführung eines freiwilligen Militärdienstes, um bis 2030 rund 10.000 junge Menschen für die Armee zu rekrutieren.