Kurz nachdem ukrainische und US-Beamte in Genf über den Frieden beraten haben, greift Russland über Nacht die ukrainische Hauptstadt massiv an. Auch in Sumy gibt es Angriffe. Es gibt Tote und Verletzte.
Russland hat in der Nacht eine Welle von Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kyjiw und mehrere andere Städte, auch in der nordöstlichen Region Sumy, gestartet, obwohl sich die USA und die Ukraine weiterhin um ein Ende des Krieges bemühen, der nun schon seit vier Jahren andauert.
Im Internet kursierende Videoaufnahmen zeigten, dass Wohngebäude in Kyjiw am frühen Morgen getroffen wurden, was später von örtlichen Behörden bestätigt wurde.
Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Menschen in der Ukraine gewarnt, dass während der laufenden Friedensgespräche mit weiteren Angriffen zu rechnen ist – und hat die internationalen Partner auf Russlands Missachtung der Diplomatie aufmerksam gemacht.
Mindestens sechs Tote in Kyjiw
Lokale Medien haben zuletzt am Dienstagvormittag von mindestens sechs Toten und 13 Verletzten in der Hauptstadt berichtet.
Ein Gebäude im zentralen Stadtteil Pechersk und ein weiteres im östlichen Kyjiwer Stadtteil Dniprovskyi seien schwer beschädigt worden, sagte Bürgermeister Vitali Klitschko.
Auch aus anderen Regionen, darunter die Regionen Saporischschja und Charkiw, wurden Raketen- und Drohnenangriffe gemeldet. Eine russische Drohne hat während des Angriffs wahrscheinlich die Grenze zu Rumänien überquert, sagte die Luftwaffe.
Das ukrainische Energieministerium teilte mit, dass bei dem nächtlichen Sperrfeuer auch Energieinfrastrukturen getroffen worden seien, ohne jedoch nähere Angaben zur Art oder zum Ausmaß der Schäden zu machen.
Unabhängig davon gaben Beamte in Sumy in den frühen Morgenstunden des Dienstags bekannt, dass eine russische Drohne einen Servicelaster in der Region getroffen hat. Er war nach wiederholten russischen Angriffen auf das Gebiet, die bis in den späten Montag hinein andauerten, stationiert worden. Dabei soll ein Soldat ums Leben gekommen sein.
Die nächtlichen Angriffe passierten, als Vertreter der Ukraine und der USA gerade hochrangige Gespräche in Genf beendet hatten, um die groß angelegte Invasion Russlands zu stoppen.
Oleksandr Bevz, ein Mitglied der ukrainischen Delegation, sagte der Associated Press am Montag, die Gespräche seien "sehr konstruktiv" gewesen und die beiden Seiten hätten die meisten Punkte besprechen können.
Der Sprecher des Kremls, Dmitri Peskow, erklärte am Montag, Russland habe den aktualisierten Plan nach den Genfer Gesprächen nicht gesehen.