US-Medien berichteten, dass die ehemalige Notenbankchefin Janet Yellen als erste Frau die Führung des US-Finanzministeriums übernehmen soll. Die Wirtschaftsprofessorin agiert seit Anfang der 90er Jahre in öffentlichen Ämtern – sie steht für einen starken Staat in Krisenzeiten.
Joe Biden hat eine Regierung versprochen, so vielfältig wie Amerika. Mehrere US-Medien berichteten übereinstimmend, dass die ehemalige Notenbankchefin Janet Yellen als erste Frau die Führung des US-Finanzministeriums übernehmen soll.
KRISENFEST
Die Wirtschaftsprofessorin agiert seit Anfang der 90er Jahre in öffentlichen Ämtern – sie steht nach der Lehre des Ökonomen John Maynard Keynes für einen starken Staat in Krisenzeiten. Und in Krisen hat sie Übung: Als Notenbankchefin musste sie vor allem die ultra-lockere Geldpolitik nach der Finanzkrise ab 2008 zurückfahren. Jetzt warten: Massive Staatsverschuldung, auch im Gefolge der Coronakrise, und eine Abwärtsspirale aus Firmenpleiten, Arbeitslosigkeit, Insolvenzen und Räumungsklagen.
- "Schafft die", meinen Voraus-Gratulanten wie Nobel-Gedächtnispreisträger Paul Krugman ("..eine von denen, die eine realistische, nützliche Volkswirtschaftslehre in intellektuell finsteren Zeiten am Leben halten"), ihr Doktorvater Joseph Stiglitz und der „Globalnomade“ und Ökonom Nouriel Roubini ("Die Chefin mit dem größten Durchblick aller Zeiten"), der 2008 als einer der ersten die globale Finanzkrise am Horizont sah.
Von Biden nominierte Kabinettsmitglieder müssten noch vom Senat bestätigt werden. Dort haben derzeit die Republikaner eine knappe Mehrheit. Die Mehrheitsverhältnisse könnten sich aber durch zwei Stichwahlen im Bundesstaat Georgia Anfang Januar noch verschieben.
su mit AFP