Die EU-Kommission warnt die Regierung der Eurogruppe, sie sollten durch ihre Hilfsprogramme in der Energiekrise nur sozial schwächere Haushalte unterstützen - denn sonst drohe eine noch höhere Inflation.
Die EU-Kommission warnt die Länder des Euroraums, dass die "beträchtlichen" Hilfsprogramme, die sie zur Bekämpfung der Energiekrise beschließen, die Inflation noch verschlimmern könnten. Sie forderte die Euro-Länder dazu auf, nur die sozial schwächeren Haushalte zu unterstützen.
Abfedern der Energiepreise als Problem
Auch in Deutschland hatten Vertreter von Sozialverbänden und Linke das Hilfsprogramm der Regierung kritisiert, weil zum Beispiel von der Gaspreisbremse auch Menschen profitieren, die sich höhere Energiepreise durchaus leisten und aus eigener Tasche bezahlen könnten.
EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni geht von einer Haushaltsexpansion von 200 Milliarden Euro in diesem Jahr aus.
Gentiloni erklärte beim Treffen der Eurogruppe in Brüssel: "Wir sehen im Jahr 2022 einen weiteren bedeutenden fiskalischen Impuls. Er liegt bei etwa 2 % des BIP und wird hauptsächlich durch die Maßnahmen zur Abfederung der Auswirkungen der Energiepreise angetrieben. Eine solch signifikante fiskalische Expansion birgt natürlich das Risiko, den Inflationsdruck zu erhöhen".
Der Präsident der Eurogruppe, der irische Finanzminister Pascal Donohoe sprach von der Herausforderung, "das Gleichgewicht zwischen der Bekämpfung der Inflation und der gleichzeitigen Unterstützung gefährdeter Haushalte sowie der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Eurozone zu gewährleisten".