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Neue Zölle von Trump: Was sind die Folgen für die Weltwirtschaft?

Präsident Donald Trump spricht während der Vereidigungszeremonie für Alina Habba als Interims-Generalstaatsanwältin für New Jersey im Oval Office des Weißen Hauses in Washington.
Präsident Donald Trump spricht während der Vereidigungszeremonie für Alina Habba als Interims-Generalstaatsanwältin für New Jersey im Oval Office des Weißen Hauses in Washington. Copyright  AP Photo
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Von Tina Teng
Zuerst veröffentlicht am
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US-Präsident Trump hat für die kommende Woche neue Zölle angekündigt. Wichtige Wirtschaftsdaten, darunter die Inflationszahlen der Eurozone, die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in den USA und die Zinsentscheidungen werden im Mittelpunkt stehen.

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Am kommenden Mittwoch soll ein neues Paket mit Zöllen in der Autoindustrie und in anderen Bereichen kommen, hat US-Präsident Donald Trump bestätigt. Er sagte, es werde ein "Tag der Befreiung" der USA von ausländischen waren. „Wir werden die Länder dafür bezahlen lassen, dass sie in unserem Land Geschäfte machen und uns unsere Arbeitsplätze, unseren Wohlstand und viele Dinge wegnehmen.“

Die globale Wirtschaft ist durch die letzten Zollmaßnahmen bereits verunsichert, Investoren ziehen sich aus risikoreichen Vermögenswerten zurück. Die Sorge, dass die US-amerikanische Wirtschaft in eine Stagflation abrutschen könnte, wächst. In dieser Situation steigt die Inflation, obwohl es kein bzw. kaum Wirtschaftswachstum gibt. Grund zur Sorge bieten die unerwartet hohen Werte der Verbraucherausgaben, der sogenannten Personal Consumption Expenditure (PCE) in den USA. Eine solche Stagflation in den USA hätte auch Auswirkungen auf die globalen Märkte.

Vor diesem Hintergrund werden die US-Beschäftigungsdaten in dieser Woche genau beobachtet werden, da jegliche Anzeichen einer Abschwächung des Arbeitsmarktes den Abschwung an den Aktienmärkten beschleunigen könnten. Die Anleger werden auch die wirtschaftlichen Auswirkungen von Trumps Zöllen und mögliche Vergeltungsmaßnahmen von Kanada, der Europäischen Union und China beobachten. Weitere wichtige Wirtschaftsdaten sind die Inflationsdaten der Eurozone und die Zinsentscheidung der Reserve Bank of Australia (RBA).

EU kündigt Gegenmaßnahmen in Höhe von 26 Milliarden Euro an

Mitte März kündigte die Europäische Kommission an, im April Einfuhrzölle auf amerikanische Waren im Wert von 26 Milliarden Euro zu erheben. Darunter fällt auch die Wiedereinführung von Gegenmaßnahmen gegen US-Exporte im Wert von acht Milliarden Euro, die am Dienstag in Kraft treten sollen.

Nachdem Trump neue Zölle angekündigt hatte, gaben die Aktienmärkte deutlich nach. Noch vergangene Woche verzeichneten sie rekordverdächtige Höchststände. Die Ankündigung belastete besonders die Sektoren Automobilindustrie , Gesundheitswesen und Industrie im Allgemeinen mit einem Kursrückgang. Sollte sich die Marktstimmung weiter verschlechtern, ist mit weiteren Rückgängen zu rechnen.

Deutschland wird am Montag seinen vorläufigen Verbraucherpreisindex für März veröffentlichen. Dieser gibt Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung. Die jährliche Inflationsrate lag im Februar bei 2,3 Prozent und blieb damit gegenüber dem Vormonat unverändert. Im März wird der monatliche Verbraucherpreisindex voraussichtlich um 0,3 Prozent steigen.

Auch der am Mittwoch anstehende Inflationsbericht ist für die Entwicklungen in der Eurozone aufschlussreich. Die jüngsten Daten zum Verbraucherpreisindex (VPI) aus Frankreich und Spanien deuten darauf hin, dass der Inflationsdruck in diesem Monat weiter nachgelassen haben könnte. Im Februar verlangsamte sich die Inflation in der Eurozone von 2,5 Prozent im Januar auf 2,3 Prozent. Die Kerninflation fiel auf 2,6 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit Januar 2022. Prognosen deuten darauf hin, dass die Gesamtinflation auf 2,2 Prozent zurückgehen könnte, während die Kerninflation voraussichtlich bei 2,5 Prozent liegen wird.

Vereinigte Staaten verzeichnen bisher stabilen Arbeitsmarkt

Der US-Arbeitsmarktbericht für März soll am Freitag veröffentlicht werden. Der Arbeitsmarkt bleibt trotz eines erheblichen Personalabbaus auf Bundesebene widerstandsfähig. Im Februar wurden 151.000 neue Stellen geschaffen, während die Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent im Januar auf 4,1 Prozent anstieg. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent, ein leichter Rückgang gegenüber 0,4 Prozent im Vormonat.

Übereinstimmende Schätzungen deuten darauf hin, dass sich die Neuschaffung von Arbeitsplätzen im März verlangsamt haben könnte. Es wird jedoch erwartet, dass die Arbeitslosenquote unverändert bei 4,1 Prozent bleibt. Ein anhaltend starker Arbeitsmarkt wäre ein positiver Indikator für die US-Wirtschaft und die Aktienmärkte, könnte aber auch die Erwartungen auf weitere Zinssenkungen durch die Zentralbank der USA dämpfen.

Darüber hinaus werden die Daten des ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor für März als Schlüsselindikator für die US-Konjunktur beobachtet.

Asien-Pazifik-Raum (APAC)

Die Reserve Bank of Australia (RBA) wird ihre Zinsentscheidung bekannt geben. Es wird erwartet, dass die Bank ihren offiziellen Leitzins unverändert belässt. Im Februar leitete die RBA einen Lockerungszyklus ein und senkte den Leitzins angesichts der schleichenden Inflation um 25 Basispunkte auf 4,1 Prozent. Die jährliche Inflationsrate sank auf 2,4 Prozent, während die Kerninflation auf 2,7 Prozent zurückging - beide Werte liegen innerhalb des Zielbereichs der Zentralbank.

Die Arbeitslosenquote liegt jedoch nach wie vor unter dem "inflationsneutralen" Niveau der RBA, sodass eine zukunftsnahe zweite Zinssenkung unwahrscheinlich ist.

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