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Sorge vor Preiskampf: BYD-Aktien stürzen nach tiefen Preissenkungen ab

DATEI - Besucher prüfen den in China hergestellten BYD ATTO 3 auf der IAA in München, Deutschland, am 8. September 2023.
DATEI - Besucher prüfen den in China hergestellten BYD ATTO 3 auf der IAA in München, Deutschland, am 8. September 2023. Copyright  AP Photo
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Von Tina Teng
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Trotz des Rückgangs liegt die Aktie an der Hongkonger Börse seit Jahresbeginn immer noch um mehr als 50 Prozent im Plus.

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Die Aktien von BYD, der größten chinesischen Elektrofahrzeugmarke ist am Montag um 8,6 Prozent abgestürzt. Zuvor wurde bekannt, dass das Unternehmen bei einigen Modellen starke Preisnachlässe gewährte. Das schürte widerum die Sorge vor einem neuen Preiskampf auf den chinesischen Elektromärkten.

Der Rückgang setzte sich am Dienstag im asiatischen Handel fort, wobei die BYD-Aktie in Hongkong um 5 Uhr MESZ um weitere 4 Prozent fiel. Trotz des Rückgangs liegt die Aktie an der Hongkonger Börse seit Jahresbeginn immer noch um mehr als 50 Prozent im Plus. Im Gegensatz dazu hat sich der Aktienkurs des globalen Konkurrenten Tesla am Montag kaum verändert, liegt aber seit Jahresbeginn 2025 immer noch 13 Prozent im Minus.

Die aggressive Preisstrategie des Unternehmens hat angesichts der anhaltenden Schwäche der chinesischen Wirtschaft und der zunehmenden Handelsspannungen zwischen den USA und China Bedenken hinsichtlich einer nachlassenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen aufkommen lassen. Die Aktien von Geely, Great Wall Motor und Xpeng fielen zwischen 4 Prozent und 9 Prozent, da befürchtet wird, dass tiefere Preisnachlässe die Gewinnmargen des Sektors schmälern könnten.

Eine umfassende Preissenkung

BYD kündigte umfassende Preissenkungen für 22 Elektro- und Plug-in-Hybridmodelle an, die bis zum 30. Juni gelten sollen, wie aus einem Beitrag auf dem offiziellen Weibo-Konto des Unternehmens hervorgeht. Die Preisnachlässe, die zwischen 10 und 30 Prozent liegen, gelten für Fahrzeuge der Ocean- und Dynasty-Serie. Die deutlichste Senkung gilt für das Modell Seal 07 DM-i mit einem Preisnachlass von 53.000 Yuan (6.460 Euro), also 34 Prozent.

Analysten gehen davon aus, dass die konkurrierenden chinesischen Autohersteller dem Beispiel von BYD folgen werden, da sich der Wettbewerb im Inland verschärft. Die Preisstrategie scheint auch darauf abzuzielen, den Überbestand an älteren Modellen abzubauen. In den ersten vier Monaten des Jahres 2025 stieg der BYD-Händlerbestand laut CnEVPost um ca. 150.000 Einheiten, was etwa dem Wert eines halben Monats an Einzelhandelsverkäufen entspricht.

Die Analysten der Citi schätzen, dass die Preissenkungen zu einem wöchentlichen Anstieg der Verkäufe um 30 bis 40 Prozent führen könnten. Dies könnte den Margendruck ausgleichen.

BYDs Wachstum bleibt robust und übertrifft Tesla bei den Verkäufen in Europa

Trotz der Bedenken der Anleger befindet sich BYD weiterhin auf einem starken Wachstumskurs und fordert Tesla auf den globalen Märkten weiterhin heraus. Im April meldete BYD 380.089 Verkäufe von New Energy Vehicles (NEVs), was einem Anstieg von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch die Verkäufe in Übersee erreichten den fünften Monat in Folge einen neuen Rekord.

Ein wichtiger Meilenstein ist, dass BYD im letzten Monat zum ersten Mal Tesla in Europa überholt hat: 7.231 neu zugelassene batterieelektrische Fahrzeuge bedeuten einen Anstieg von 169 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich dazu sind die Verkäufe von Tesla in Europa im Jahr 2025 zurückgegangen, ein Trend, der zum Teil auf die wachsende Anti-Tesla-Stimmung im Zusammenhang mit dem politischen Engagement von CEO Elon Musk zurückzuführen ist.

Im ersten Quartal verkaufte BYD fast 1 Million Fahrzeuge und ist damit auf dem besten Weg, sein Ziel von 5,5 Millionen verkauften Fahrzeugen im Jahr 2025 zu erreichen. Das Unternehmen meldete einen Nettogewinn von 9,15 Milliarden Yuan (1,11 Milliarden Euro) mit einer Bruttogewinnmarge von 20 Prozent. Zum Vergleich: Tesla erzielte im gleichen Zeitraum 409 Millionen Yuan (359 Millionen Euro) und eine Marge von 16 Prozent.

BYD investiert auch in fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme. Es wird erwartet, dass die Übernahme des KI-Modells R1 von DeepSeek durch das Unternehmen mit der Full Self-Driving (FSD)-Technologie von Tesla konkurrieren wird, möglicherweise zu deutlich geringeren Kosten.

Darüber hinaus ist BYD nach CATL der zweitgrößte Batteriehersteller in China, was dem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil bei der Kostenkontrolle und der vertikalen Integration verschafft.

BYD wird wahrscheinlich weniger von den US-Zöllen betroffen sein, da das Unternehmen keine Personenkraftwagen in die USA verkauft. Stattdessen konzentriert sich das Unternehmen für sein internationales Wachstum auf Südostasien und Südamerika. Das Unternehmen errichtet außerdem eine Produktionsstätte in Ungarn, was den Absatz in Europa ankurbeln dürfte.

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