ExxonMobil und sein Partner Qatar Energy haben vor der Küste Zyperns ein neues Erdgasvorkommen entdeckt. Der Fund stärkt das Potenzial der Region als möglicher Energieexporteur. Das ist über die neue Quelle bekannt.
Unter dem Meeresboden vor Zypern wurde erneut Erdgas gefunden. Es handelt sich bereits um eine zweite Quelle, teilte die Regierung mit. Entdeckt wurde das Erdgas durch ein Konsortium aus ExxonMobil und seinen Partner Qatar Energy International.
Neue Erdgasfunde im östlichen Mittelmeer könnten Europa dabei helfen, seine Abhängigkeit von russischen Kohlenwasserstoffen zu verringern, so John Sitilides, ein Senior Fellow am Foreign Policy Research Institute und geopolitischer Stratege bei Trilogy Advisors in Washington. Dadurch könnten die EU seine Energieversorgung diversifizieren und eine aufkeimende Energiepartnerschaft zwischen Zypern, Griechenland und Israel unterstützen.
Erdgasfund vor Zypern - alternative Energiequelle?
"Washington und Brüssel täten gut daran, dieses Kohlenwasserstoffnetz zu unterstützen, um ein größeres Maß an kritischer Energieunabhängigkeit für Europas hoffnungsvolle Reindustrialisierung zu entwickeln", so Sitilides.
Der zypriotische Regierungssprecher Konstantinos Letymbiotis teilte in einer schriftlichen Erklärung mit, dass der Vizepräsident von ExxonMobil, John Ardill, den zypriotischen Präsidenten Nikos Christodoulides während einer Telefonkonferenz über die Entdeckung der Bohrung Pegasus-1 informiert habe.
Die Bohrung wurde etwa 190 Kilometer südwestlich von Zypern in einer Wassertiefe von 1.921 Metern entdeckt. Über die Menge der Vorkommnisse von Erdgas wurden keine Angaben gemacht. In der Erklärung heißt es, dass in den kommenden Monaten weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um die Ergebnisse zu bewerten.
Die Erdgasvorkommen wurden bereits erschlossen
Das Konsortium ExxonMobil-Qatar Energy besitzt Explorationslizenzen für zwei Gebiete - oder Blöcke - innerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone Zyperns. Im Jahr 2019 entdeckte das Konsortium die Bohrung Glaucus-1 in demselben Block 10, in dem sich auch die Bohrung Pegasus-1 befindet. Den zyprischen Behörden zufolge enthält Glaucus-1 schätzungsweise 3,7 Billionen Kubikfuß Gas.
Insgesamt ist Pegasus-1 die sechste Erdgaslagerstätte, die in den letzten 14 Jahren in der Wirtschaftszone Zyperns entdeckt wurde. Zu den anderen Vorkommen gehören die Bohrungen Zeus, Cronos und Calypso, die in Block 6 liegen, der von einem Konsortium aus der italienischen Eni und der französischen Total betrieben wird.
Cronos enthält schätzungsweise 3,1 Billionen Kubikfuß Gas, Zeus 2,5 Billionen Kubikfuß. Calypso befindet sich noch in der Evaluierungsphase. Das Eni-Total-Konsortium verfügt über Explorationslizenzen für vier Blöcke.
Das am frühesten entdeckte Feld, Aphrodite, enthält schätzungsweise 5,6 Billionen Kubikfuß Gas. Das Feld befindet sich im Block 12, der von einem Konsortium aus Chevron, NewMed Energy und Shell betrieben wird.
Vereinbarungen mit Ägypten sehen vor, dass das Gas aus den Feldern Cronos und Aphrodite über eine Pipeline nach Ägypten geleitet wird, um es entweder im Inland zu verbrauchen oder in ägyptischen Anlagen für den Export nach Europa und andere Märkte zu verarbeiten.
Der zypriotische Energieminister George Panastasiou erklärte außerdem, dass ExxonMobil, Eni und Total zusammenarbeiten könnten, um ihre Gasvorkommen, die sich in unmittelbarer Nähe zueinander befinden, gemeinsam zu erschließen.