Newsletter Newsletters Events Veranstaltungen Podcasts Videos Africanews
Loader
Finden Sie uns
Werbung

Top-Ökonomen fordern Staats- und Regierungschefs: internationale Kommission gegen Ungleichheit

Ein junges Mädchen trägt eine leere Wasserflasche durch eine überflutete Straße. Ein Wasserreservoir lief über. Hammanskraal, Pretoria, Südafrika, 26. Mai 2023.
Ein junges Mädchen trägt eine leere Wasserflasche durch eine überflutete Straße nach dem Überlaufen eines Stausees in Hammanskraal, Pretoria, Südafrika, 26. Mai 2023. Copyright  Themba Hadebe/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
Copyright Themba Hadebe/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
Von AP with Nadya Oppenheim
Zuerst veröffentlicht am
Teilen Kommentare
Teilen Close Button

Vor dem G20-Treffen zur globalen Ungleichheit verlangen Ökonominnen und Ökonomen ein Weltgremium. Die Vermögenskluft untergräbt Stabilität und Vertrauen.

Am Freitag haben Hunderte führende Ökonominnen und Ökonomen sowie weitere Fachleute dazu aufgerufen, ein unabhängiges internationales Gremium zum Thema Einkommens- und Vermögensungleichheit zu schaffen. Zu den Unterzeichnenden zählt auch die ehemalige US-Finanzministerin Janet Yellen.

Der Appell erschien in einem offenen Brief, kurz vor dem G20-Gipfel in Südafrika am kommenden Wochenende. Dort soll ein Bericht zur globalen Ungleichheit an die Staats- und Regierungschefs gehen. Den Vorsitz führt der US-Ökonom und Nobelpreisträger Joseph Stiglitz.

Der Bericht, der in diesem Monat veröffentlicht wurde, konstatiert einen Ungleichheitsnotstand neben der Klimakrise. Das schürt politische Instabilität und Konflikte und schwächt das Vertrauen in die Demokratie.

Zwischen 2000 und 2024 habe das reichste ein Prozent 41 Prozent des weltweit neu geschaffenen Vermögens auf sich vereint, heißt es weiter. Zugleich ist weltweit inzwischen jeder vierte Mensch, rund 2,3 Milliarden, von mäßiger oder schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen. Viele lassen deshalb regelmäßig Mahlzeiten aus. Seit 2019 ist diese Zahl um 335 Millionen gestiegen.

Der Bericht empfiehlt die Gründung eines internationalen Gremiums für Ungleichheit. Das Gremium soll Regierungen beraten, ähnlich wie der von den Vereinten Nationen eingesetzte Weltklimarat (IPCC) zur Entwicklung der Klimapolitik beiträgt.

Zu den Unterzeichnenden zählen Nobelpreisträgerinnen und -träger sowie frühere Spitzenkräfte von Weltbank und Internationalem Währungsfonds. In dem an die Staats- und Regierungschefs gerichteten Schreiben warnen sie, extreme Vermögenskonzentrationen führten zu undemokratischen Machtballungen. Das untergräbt Vertrauen in unsere Gesellschaften und polarisiert die Politik.

Südafrika richtet den G20-Gipfel am zweiundzwanzigsten und dreiundzwanzigsten November aus und will globale Ungleichheit zu einem Kernthema machen. Nach Einstufung der Weltbank gilt das Land selbst als das ungleichste der Welt.

Zu den Barrierefreiheitskürzeln springen
Teilen Kommentare

Zum selben Thema

Ungleichheit heizt Klimakrise an: EU-Länder mitverantwortlich

Ländervergleich: Wer erhebt Vermögenssteuern in Europa und was ist ihr Ertrag?

Extreme Ungleichheit: 10 % der Deutschen besitzen 60 % des Vermögens