Kurz erklärt: Der Anstieg des Meeresspiegels

Kurz erklärt: Der Anstieg des Meeresspiegels
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Von Jeremy WilksSabine Sans
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Unabhängig davon, was wir tun, wird der Meeresspiegel noch lange ansteigen.

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Der Klimawandel hat zur Folge, dass der Meeresspiegel weltweit ansteigt, und unabhängig davon, was auf dem COP26-Gipfel beschlossen wird, wird er auch in Zukunft weiter ansteigen. Euronews-Reporter Jeremy Wilks erklärt die Gründe:

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euronews-Reporter Jeremy Wilkseuronews

Es gibt zwei Hauptgründe dafür, warum der Meeresspiegel jetzt steigt. 50 Prozent des Meeresspiegelanstiegs sind auf die Wasser-Erwärmung zurückzuführen, wodurch sich das Volumen erhöht. 42 Prozent gehen auf das Abschmelzen von Gletschern und Eisschilden in Gebieten wie den Alpen, Grönland und der Antarktis zurück. Und für 8 Prozent sind Veränderungen in der Wasserspeicherung an Land der Grund. Das schmelzende Eis in der Arktis lässt den Meeresspiegel nicht ansteigen, weil es bereits auf dem arktischen Ozean schwimmt.

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Hauptgründe für den Meeresspiegel-Anstiegeuronews

Derzeitiger Anstieg: 4,4 Millmeter pro Jahr

Weltweit steigt der Meeresspiegel derzeit im Durchschnitt um etwa 4,4 Millimeter pro Jahr, wobei diese Rate ansteigt. Kurzfristig besteht die große Sorge darin, wie der Anstieg des Meeresspiegels die extremen Wetterereignisse verstärken wird, die aufgrund des Klimawandels immer häufiger auftreten.

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Arne Arns, Professor für Küsteningenieurwesen an der Universität Rostockeuronews

Dazu sagt Arne Arns, Inhaber der Professur für Küstenschutz und Küstendynamik an der Universität Rostock:

"Wir müssen davon ausgehen, dass der Meeresspiegel stark ansteigen wird und dementsprechend werden Sturmfluten auch höher auflaufen. Gleichzeitig haben wir in den letzten Jahrzehnten gesehen, dass Starkregen-Ereignisse massiv zugenommen haben. Wir müssen auch davon ausgehen, dass diese Ereignisse bis Ende des Jahrhunderts weiterhin zunehmen werden. Und kommt es dann zu einer Überlagerung von Hochwasser-Ereignissen seitens der See und aus dem Binnenbereich - dann ist die Katastrophe vorprogrammiert."

Schleichende Unausweichlichkeit

Längerfristig gibt es eine weitere schleichende Unausweichlichkeit, die wir uns alle nur schwer vorstellen können. Der Meeresspiegel wird noch jahrhundertelang weiter ansteigen, denn das Meer braucht lange Zeit, um sich an unseren wärmeren Planeten anzupassen. Selbst wenn es uns gelingt, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, wird der Meeresspiegel in den nächsten 2.000 Jahren um bis zu drei Meter ansteigen.

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