Studie zeigt, dass Kontaktlinsen Mikroplastik an die Augen abgeben können

Troubling new research has shown that contact lenses can 'shed' microplastics into eyes.
Troubling new research has shown that contact lenses can 'shed' microplastics into eyes. Copyright canva
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Von Charlotte Elton
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Forscher schätzen, dass Kontaktlinsen, die 10 Stunden am Tag getragen werden, mehr als 90.000 Mikroplastikpartikel pro Jahr über das Auge an den menschlichen Körper abgeben könnten.

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Neue Forschungen haben gezeigt, dass Kontaktlinsen Mikroplastik in die Augen bringen könnten. Weltweit sind bis zu 140 Millionen Menschen auf Kontaktlinsen angewiesen. Doch die Sehhilfen könnten eine Quelle der schädlichen Plastikkontamination sein.

In einer von der American Chemical Society veröffentlichten Studie schätzen Forscher, dass Kontaktlinsen, die 10 Stunden am Tag getragen werden, mehr als 90.000 Mikroplastikpartikel pro Jahr abgeben könnten.

"Unsere Studie zeigt einen unentdeckten Weg der direkten Exposition des Menschen gegenüber Mikroplastik auf", so die Autoren. "Das unterstreicht die dringende Notwendigkeit, die potenziellen Gesundheitsrisiken zu bewerten, die durch die Exposition der Augen gegenüber Mikroplastik entstehen."

Was ist Mikroplastik, und wie kann es sich auf die menschliche Gesundheit auswirken?

Mikroplastik - winzige Kunststoffpartikel von bis zu 5 mm Länge - ist überall zu finden. Laut einer Studie aus dem Jahr 2022 nimmt der Mensch jede Woche unbeabsichtigt bis zu fünf Gramm Mikro- und Nanoplastik auf. Das entspricht etwa einer Kreditkarte.

Das Phänomen könnte gefährliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben

Die winzigen Partikel verweilen im menschlichen Blut, setzen sich in den Organen fest und beeinflussen Föten. Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass sie in der Lage sein könnten, die Karzinogenese in Zellen auszulösen, das heißt, den Prozess, der krebserregende Mutationen auslöst.

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Mikroplastik kann auch durch Kontaktlinsen entstehenCanva

Wie haben die Wissenschaftler Kontaktlinsen auf Mikroplastik getestet?

Die Wissenschaftler sammelten sechs Arten von wiederverwendbaren Kontaktlinsen verschiedener Marken und mit unterschiedlicher Lebensdauer.

Um eine normale Abnutzung zu simulieren, wurden die Linsen in Wasser gelagert, unter einer Lampe aufbewahrt, die das Sonnenlicht imitierte, und dreimal alle 10 Stunden mit Wasser abgespült.

Nachdem die Linsen 30 oder 90 Tage lang dem Sonnenlicht ausgesetzt waren, analysierten die Wissenschaftler das Wasser, in dem sie aufbewahrt wurden.

Sie stellten fest, dass Linsen mit kürzerer Lebensdauer mehr Mikroplastik abgaben. Die Autoren forderten "dringende" Forschung zu den gesundheitlichen Folgen dieser winzigen Partikel.

Die Aussichten auf ein globales Abkommen zur Plastikverschmutzung sind nach dem Pariser Gipfel gestiegen. 

Tragen Kontaktlinsen zur generellen Plastikverschmutzung bei?

Mikroplastik ist nur ein Teil eines umfassenderen Problems der Plastikverschmutzung.

Allein in Großbritannien werden jedes Jahr mehr als 750 Millionen Kontaktlinsen in den Abfluss oder auf die Mülldeponie geworfen. Sobald sie auf einer Deponie gelandet sind, kann es bis zu 500 Jahre dauern, bis sie sich zersetzt haben, wobei möglicherweise Schadstoffe in den Boden und das Wasser gelangen.

Von den 10 Milliarden Tonnen Plastik, die jemals hergestellt wurden, lagern satte 6 Milliarden auf Mülldeponien oder verschmutzen die Umwelt.

Dies hat verheerende Auswirkungen auf die Tierwelt - mehr als 90 Prozent der Seevögel der Welt haben Plastik in ihren Eingeweiden.

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