COP 28: Will der Gastgeber Öl-Geschäfte auf der Klimakonferenz machen?

Die COP28 findet Ende November statt.
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Sultan Al Jaber wird ein Interessenskonflikt vorgeworfen. Der Konferenzpräsident ist gleichzeitig Chef von Adnoc, dem nationalen Öl-Konzern von Abu Dhabi.

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In den ölreichen Vereinigten Arabischen Emiraten findet die nächste Klimakonferenz COP 28 ab dem 30. November statt. Konferenzpräsident Sultan Al Jaber ist gleichzeitig Chef von Adnoc, dem nationalen Öl-Konzern von Abu Dhabi. Das Unternehmen plant den  massiven Ausbau seiner Öl- und Gasförderung.

Sultan Al Jaber wird ein Interessenskonflikt vorgeworfen. Es gibt Anschuldigungen wonach die Emirate geplant hätten, das Klimatreffen mit anderen Ländern zu nutzen, um Geschäfte für ihre Öl- und Gasunternehmen zu fördern. Laut durchgesickerten Dokumenten habe das Team von Sultan Al Jaber entsprechende Gesprächsleitfäden vorbereitet. In solch einer Gesprächsvorbereitung für das Land China soll es zum Beispiel  heißen, Adnoc sei "bereit, gemeinsam internationale LNG-Möglichkeiten (Flüssiggasterminals) in Mosambik, Kanada und Australien zu prüfen".

Die ehemalige irische Präsidentin Mary Robinson, die an dem Gipfel teilnimmt, ist besorgt über die privaten Öl-Geschäfte am Rande der Klimakonferenz. 

"Es ist sehr besorgniserregend, weil Wahrnehmungen eine Rolle spielen, und es gab bereits den Eindruck, dass die Präsidentschaft ein wenig kompromittiert war, und das könnte die Situation noch schwieriger machen. Wir haben keine Zeit für eine schlechte COP. Wir müssen bei dieser COP so viele Fortschritte wie möglich erzielen, denn uns läuft die Zeit davon", sagt die ehemalige Präsidentin und Vorsitzende des Ältestenrats.

Auch UN-Chef Antonio Guterres hat betont, dass die Klimakonferenz durch nichts untergraben werden darf. "Die Staats- und Regierungschefs müssen handeln, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen, die Menschen vor dem Klimachaos zu schützen und das Zeitalter der fossilen Brennstoffe zu beenden."

Das COP-Team in Dubai hat die Anschuldigungen eines Interessenkonflikts zurückgewiesen und erklärt, dass Sultan Al Jaber sich ausschließlich auf den Klimagipfel und ehrgeizige Klimaergebnisse konzentriere.

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