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Griechische Inseln: Entsalzung als Lösung für die Wasserkrise

Auf den griechischen Inseln gibt es nicht genug Süßwasser, dafür aber viel Seewasser.
Auf den griechischen Inseln gibt es nicht genug Süßwasser, dafür aber viel Seewasser. Copyright  De Oliveira Guedes, Christina Maria/
Copyright De Oliveira Guedes, Christina Maria/
Von Fay Doulgkeri, Heilika Leinus (Off-Ton und Übersetzung)
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Auf den griechischen Inseln wird das Wasser immer knapper. Nun will die griechische Regierung mit teuren Entsalzungsanlagen dagegen vorgehen. Wissenschaftler sind sich jedoch unsicher, ob die Qualität des entsalzten Wassers hoch genug ist.

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Die griechische Regierung will die Wasserknappheit auf den Inseln mit Entsalzungsanlagen bekämpfen. Erneuerbare Energiequellen sollen dafür sorgen, dass man sich die energieintensiven Anlagen leisten kann. Das Projekt, das rund 50 Millionen Euro kosten soll, wurde neulich auf einer Konferenz auf der Insel Milos besprochen. 

"Es gibt einen Plan des Generalsekretariats für Ägäis- und Inselpolitik für die kleineren und größeren Inseln. Wir haben 250 Projekte identifiziert, die notwendig sind, damit wir im Jahr 2025 nicht vor dem Problem der Wasserknappheit stehen", erklärte Stefanos Gikas, stellvertretender Minister für Schifffahrt und Inselpolitik.

Immer mehr Touristen und ausgetrocknete Dämme

Die ohnehin schon schwierige Lage hat sich durch die Klimakrise und die Zunahme des Tourismus verschärft. Auf vielen Inseln, wie beispielsweise Naxos, Mykonos, Kythnos und Serifos sind die Dämme ausgetrocknet. Wenn es nicht regnet, nützen sie also nichts. 

"Die größte Befürchtung ist, dass wir im Winter nicht genug Niederschlag haben werden, damit die Grundwasserleiter einen guten Stand erreichen, um im Sommer gut zu funktionieren," betonte Sakis Arnautoglou, Mitglied des Europäischen Parlaments.  

Laut Experten ist es an der Zeit, dass die Politiker mutige und schnelle Entscheidungen treffen, die sowohl die in anderen Ländern angewandten Praktiken als auch aussichtsvolle innovative Technologien berücksichtigen, die genutzt werden können. Aus Sicht der Bürger ist ein kultureller Wandel im Umgang mit Wasser notwendig.

"Entsalzung ist eine notwendige Lösung"

Auf den Kykladen trinken schätzungsweise 51 Prozent der Bevölkerung bereits entsalztes Wasser. Wissenschaftler äußern jedoch Zweifel an der Qualität des Wassers.  

"Die Entsalzung ist eine notwendige Lösung. Leider können wir sie nicht ganz vermeiden", betonte Dimitris Emmanouloudis, Professor für Hydrologie an der Demokrit-Universität Thrakien. Doch, man könne das durch Entsalzung gewonnene Wasser durch Regenwasser ersetzen.

"Es regnet auf unseren Inseln. Auch wenn es weniger regnet, regnet es immer noch. Wir können dieses Wasser mit kleinen technischen Projekten auffangen, welche die Umwelt auf den Inseln schonen, und nicht mit riesigen Projekten. Es ist ein Gewinn für die Umwelt, für die Energie und für die Gesundheit der Menschen, denn Regenwasser ist viel besser als entsalztes Wasser", sagt Emmanouloudis.

Die strategische Agenda des Europäischen Rates für die kommenden fünf Jahre beschäftigt sich ebenfalls mit der immer ernsteren Wasserknappheit im Süden Europas. Sie sieht die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Wasserressourcen und Investitionen in eine grenzüberschreitende Infrastruktur für Wasser vor.

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