Während Schweden und Norwegen mit einer extremen Hitzewelle kämpft, regnet es in Deutschland unaufhörlich weiter. Unwetterartige Regenmengen werden erwartet, vor allem im Süden des Landes.
Meteorologen sprechen von einem "Sommermonsun" - über dem Mittelmeer und Skandinavien sorgt ein Hochdruckgebiet für Glutofenhitze, während sich direkt über Deutschland eine Störung festgesetzt hat, die für unwetterartigen Dauerregen sorgt. Auffällig ist dabei vor allem, dass sich diese Art von Störung kaum bewegt und über bestimmten Regionen nahezu ortsfest verweilt.
Der Schwerpunkt dieser Wetterlage liegt in den nächsten Tagen über dem Süden Deutschlands.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor heftigen Regenfällen und schweren Gewittern, bis zu 150 Liter Regen können in Süddeutschland bis Dienstag insgesamt pro Quadratmeter niedergehen. Die Unwetter am Wochenende konzentrieren sich vor allem auf die südlichen Regionen von Baden-Württemberg und Bayern.
Zu Wochenbeginn schwenkt sich die Regenfront über den Alpen ein. Südlich einer Linie von Saarland bis Dresden ist bis einschließlich Dienstag immer wieder mit Niederschlägen zu rechnen – teils schauerartig, stellenweise mit Gewittern, Hagel und starken bis stürmischen Böen.
Zwischen Schwarzwald und Bayerischem Wald, insbesondere südlich der Donau, besteht ein erhöhtes Risiko für unwetterartige Regenmengen. Lokal kann es zu Überflutungen und Hochwasser kommen.
Nördlich einer Linie von Saarland bis Sachsen zeigt sich das Wetter oft freundlicher – mit wiederholten Auflockerungen und längeren Sonnenphasen. Allerdings sind gelegentlich Schauer oder einzelne Gewitter möglich.
Nur vorübergehend wieder "hochsommerlich"
Für Mittwoch, den 30. Juli, deutet sich insgesamt eine kurze Wetterberuhigung an: Ein Ausläufer des Azorenhochs verdrängt die verbleibenden Störungen vorübergehend nach Osten. In großen Teilen Deutschlands zeigt sich vermehrt die Sonne, und die Temperaturen klettern örtlich wieder auf sommerliche 27 Grad.
Doch dieser freundliche Wetterabschnitt dürfte nur von kurzer Dauer sein.
Aktuellen Modellberechnungen zufolge wird sich das Hochdruckgebiet nicht nachhaltig behaupten können. Die übergeordnete Wetterlage lässt Raum für neue Störsysteme, die sich insbesondere über dem Süden und Südosten Deutschlands festsetzen.
Große Unterschiede innerhalb Europas
Eine extreme Hitzewelle über Schweden und Norwegen klingt langsam ab. In Teilen nahe des Polarkreises wurden bis zu 13 aufeinanderfolgende Hitzetage gemessen. Schon in der nächsten Woche könnte die Hitze allerdings zurückkehren.
In Portugal herrschen derzeit für diese Jahreszeit normale Temperaturen, die Wetterwarnungen stehen auf der Stufe "gelb". Ende Juni hatte es dort eine massive Hitzewelle gegeben, vor allem bei älteren Menschen kam es, offenbar in diesem Zusammenhang, zu einer Übersterblichkeit.
Italien genießt derzeit gemäßigtes Wetter, mit vereinzelten Schauern und Temperaturen um 25 Grad.
In Spanien gibt es derzeit immer wieder Schauer in Katalonien und auf den Balearen, heiß ist es aber im Süden des Landes, mit 34-36 Grad Celsius. Die Temperaturen in Spanien sind im Vergleich zu anderen Jahren generell niedriger.