Giftige Hasenkopf-Kugelfische und Rotfeuerfische dezimieren andere Fischarten im Mittelmeer. Experten und Fischer suchen nach Lösungen – in Zypern landet Rotfeuerfisch als Delikatesse auf den Tellern.
Der Klimawandel und die Öffnung des Suezkanals haben in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass immer mehr fremde Meeresarten ins Mittelmeer eindringen. Zu den bekanntesten zählen der Hasenkopffisch und der Rotfeuerfisch – beide sind giftig. Fischer warnen, dass diese Arten die heimische Tierwelt bedrohen und das ökologische Gleichgewicht im Mittelmeer stören. Besonders problematisch sei der Rotfeuerfisch, der nach Angaben der Berufsfischer gezielt Jungfische frisst.
„Nach dem Hasenkopffisch tauchte der Rotfeuerfisch auf – eine große Gefahr für die Artenvielfalt im Meer. Er frisst praktisch alle Nachkommen, lässt nichts übrig und vermehrt sich stark, weil er keine natürlichen Feinde hat. In den Gebieten, in denen er vorkommt, ist er für andere Fischarten äußerst gefährlich“, erklärt der Fischer Fotis Gaitanos.
Während beim Hasenkopffisch bislang keine andere Lösung gefunden wurde als Fischer für dessen Fang und Tötung zu subventionieren, hat man in Zypern für den Rotfeuerfisch einen anderen Weg eingeschlagen. Dort versucht man, seine Population zu reduzieren und gleichzeitig wirtschaftlich davon zu profitieren. In vielen Fischrestaurants wird der Rotfeuerfisch – nachdem seine giftigen Stacheln entfernt wurden – schon seit Jahren ganz selbstverständlich serviert und hat sich sogar zu einer Delikatesse entwickelt.
„Zuerst muss der Fisch gründlich gereinigt werden, denn er ist sehr gefährlich“, betont Stefanos Mentonis, Besitzer der Stefanos-Fischtaverne. „Wenn man ihn ungereinigt kauft, muss man äußerst vorsichtig sein und die Stacheln abschneiden, da sie hochgiftig sind. Ein Stich ist zwar nicht tödlich, verursacht aber starke Schmerzen – deshalb sollte man den Fisch unbedingt fachgerecht säubern.“