Filmemacher Paul Refsdal begleitet mehrere Wochen lang Kämpfer, sich freiwillig für Selbstmordattentate gemeldet haben.
Ein Mann erklärt in aller Seelenruhe vor laufender Kamera, wie er sich und seinen Laster in die Luft sprengen will, ganz selbstverständlich. Der norwegische Filmemacher und Kriegsreporter Paul Refsdal wollte zeigen, wer hinter den Selbstmordattentätern steckt und sprach mit Anhängern der ehemaligen Al-Nusra-Front in Syrien. So entstand die Dokumentation “Dugma: The Button”, quasi: Per Druckknopf ins Paradies.
Ich sage dem Zuschauer nicht, was er davon halten soll. Ich zeige ihm den Alltag dieser Al-Qaida-Kämpfer.
Filmemacher und Kriegsreporter
Paul Refsdal: “Ich hoffe zunächst, dass der Zuschauer begreift, dass unsere Feinde menschliche Wesen sind, keine perfekten Menschen, sie sind manchmal ungeschickt, machen Fehler, bereuen Dinge oder stecken in der Zwickmühle. Wenn man darüber in einem Dokumentarfilm spricht, regt das vielleicht andere dazu an, etwas Ähnliches zu tun, auf die andere Seite zu gehen und einen Film über sie zu machen.”
Paul Refsdal, der seit 30 Jahren als Kriegsreporter aus Krisengebieten berichtet, begleitete mehrere Wochen lang Kämpfer, sich freiwillig für Selbstmordattentate gemeldet hatten. Männer, die Frauen und Kinder haben, nachdenken oder scherzen und dennoch bereit sind, ihrem Leben ein Ende zu setzen.
Paul Refsdal: “Ich verzichte im Film auf Kommentare, er spricht für sich selbst. Ich sage dem Zuschauer nicht, was er davon halten soll. Ich zeige ihm den Alltag dieser Al-Qaida-Kämpfer .”
Der Streifen feierte beim internationalen Dokumentarfilmfestival Hot Docs in Toronto Premiere, wurde unter anderem im deutschen Fernsehen ausgestrahlt und steht im Internet auf Videoplattformen zum Download bereit.
A 43-minute version of Dugma – the Button will be aired on German WDR on Wednesday 9th of March: https://t.co/nYO65Y8jDZ
— Dugma – the Button (@dugmathebutton) 10 février 2016