Saatchi-Galerie: Kunst aus der Pandemie heraus geboren

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Von Damon Embling
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Die Pandemie hat das Leben von Kunststudent:innen auf den Kopf gestellt, aber auch neue Perspektiven und Kreativität freigesetzt. Eine neue Ausstellung in der Londoner Saatchi-Galerie zeigt die Arbeiten von über 200 Student:innen.

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Die Pandemie hat das Leben von Kunststudent:innen auf den Kopf gestellt, aber auch neue Perspektiven und Kreativität freigesetzt. Eine neue Ausstellung in der Londoner Saatchi-Galerie, "London Grads Now. 21", zeigt die Arbeiten von über 200 Student:innen, die in diesem Jahr ihren Abschluss an den Kunsthochschulen der britischen Hauptstadt gemacht haben.

Melania Toma aus Italien ist eine der Absolvent:innen. "Ich habe mich in dieser Situation irgendwie isoliert gefühlt. Ich war weit weg von Zuhause, meiner Familie, meinen Freunden. Ich musste neue Orte finden, an denen ich arbeiten konnte. Und das war letztlich auch inspirierend, weil es mir ermöglicht hat, neue Wege zu gehen, neue Interessen zu entdecken", sagte Melania Toma.

Alles in ihrer Arbeit habe mit der Transformation zu tun, mit der transformativen Kraft des Selbst, erklärt Melania Toma, die ihren Abschluss am Chelsea College of Arts gemacht hat.

Fetisch und Glücksbringer

"Alles in meiner Arbeit hat mit der Transformation zu tun, mit der transformativen Kraft des Selbst. Ich sehe dieses Objekt als Fetisch, als Glücksbringer, der es uns ermöglicht, uns mit unserer verborgenen emotionalen Energie zu verbinden."

Das Ausstellungskonzept von „London Grads“ ist aus der Pandemie heraus geboren. Die Idee war, Künstler:innen und Kurator:innen eine andere Plattform zu bieten, nachdem die üblichen Absolventenausstellungen abgesagt wurden. Und jetzt gibt es schon eine zweite Auflage.

"Das ist eine großartige Erfahrung für uns. Viele von uns haben in den letzten 19 Monaten keine Arbeit ‚in echt‘ zeigen können, alles war online", sagt LaTosha Monique, Künstlerin und Kuratorin von der Goldsmiths University.

"Wir zeigen viel von unserem inneren Ausdruck, den wir während der Pandemie erlebt haben. Wir sehen viele Gemälde, Fotografien und einige Skulpturen. Und sie zeigen, wer wir sind.“

Geschlechteridentität, Umweltschutz und Rassismus

Das Werk von Thomas Hjelms, ebenfalls Künstler und Kurator, befasst sich mit der Isolation und Einsamkeit, die so viele Menschen während der Pandemie erfahren haben.

"Meinem Bruder ging es vor ein paar Jahren nicht so gut und er bekam eine SMS von einem Freund, in der stand: 'Du bist jetzt im Sturm, setz die Segel, auch das geht vorbei'. Und ich glaube, dass das die Art von Verbundenheit ist, die wir alle in diesem letzten Jahr geteilt haben", erklärt Thomas Hjelm vom Royal College of Art.

Die hier gezeigte Kunst taucht tief in viele Themen ein - darunter Geschlechteridentität, Umweltschutz und Rassismus. "Ich denke, dass die Arbeiten, die jetzt gezeigt werden, zeigen, dass London wieder zum Leben erwacht und dass die Stadt und das allgemeine Gefühl von Energie und Freude wieder in die kreative Kultur zurückfließt", sagt Lauren Bevan vom Royal College of Art.

In neun Räumen auf zwei Etagen werden die Kunstwerke gezeigt, wobei jeder der sieben etablierten Kunstschulen ein eigener Ausstellungsraum gewidmet ist.

Zusätzlich gibt es einen Raum für die neu teilnehmend Kingston University, und einen von der Saatchi Gallery kuratierten Raum, in dem großformatige Werke aller Schulen zusammen gezeigt werden.

"London Grads Now. 21" bietet einen Einblick in Lehrmethoden, künstlerische Praktiken und kulturelle Ansätze. Der gesamte Erlös aus dem Verkauf der Kunstwerke bleibt bei den Künstlern.

Die Ausstellung "London Grads Now. 21" läuft in der Saatchi Galerie bis zum 16. Januar.

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