Schlechte Nachricht für Serienjunkies: US-Drehbuchautoren streiken

Drehbuchautoren auf einer Demonstration in Los Angeles
Drehbuchautoren auf einer Demonstration in Los Angeles Copyright AP Photo
Von Euronews mit AP, dpa
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In den USA sind die Drehbuchautoren in den Streik getreten. Sie fordern höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.

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In den USA sind tausende Drehbuchautoren in den Streik getreten. Zuvor waren die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft "Writers Guild of America" und führenden US-amerikanischen Streaminganbietern wie Netflix und Disney gescheitert.

Die Streikenden fordern bessere Löhne und Arbeitsbedingungen sowie höhere Zuschüsse bei der Kranken- und Altersversorgung. Die Autoren-Gewerkschaft verhandelt seit Mitte März mit den Film- und Fernsehproduzenten (Alliance of Motion Picture and Television Producers) über einen neuen Vertrag.

In einer Urabstimmung Mitte April hatten die Mitglieder mit einer überwältigenden Mehrheit von knapp 98 Prozent für einen Streik gestimmt, sollten die Verhandlungen bis zum 1. Mai kein Ergebnis bringen.

Viele machen das Streaming von Serien und Filmen für die schlechte Bezahlung verwantwortlich, weil Wiederholungen nicht vergütet werden, wie es früher beim Fernsehen der Fall war.

"Seit einigen Jahren verdienen die Autoren immer weniger Geld mit dem, was in Hollywood eine lange Tradition hat - nämlich die anteilige Entlohnung, jedesmal, wenn eine Sendung ausgestrahlt wird", sagt  Janice Min, Chefredakteurin von "The Ankler".

"Wenn also Netflix ihre Sendung ausstrahlt, wenn die Leute ihre Sendung millionenfach auf Netflix streamen, werden sie nicht unbedingt so vergütet, wie es in den guten alten Zeiten des Fernsehens der 1990er passierte. Und so sind diese Honorare immer kleiner geworden", so Min weiter.

Zwar ist die Zahl der jährlich produzierten Serien und Filme durch das Streaming in die Höhe geschossen, was mehr Aufträge und Jobs für Autoren bedeutet. Diese sagen aber, dass sie oft unter wechselnden und unsicheren Bedingungen arbeiten müssen.

US-Medienberichten zufolge könnte der Streik wochen- oder sogar monatelange dauern und einen Großteil der Fernseh- und Filmproduktion im Land zum Erliegen bringen.

Sollte der Streik den Sommer über andauern, könnten die Fernsehprogramme im Herbst durcheinander gebracht werden. In der Zwischenzeit dürfen diejenigen, die bereits fertige Drehbücher haben, weiter drehen. 

Vor 15 Jahren gab es einen 100-tägigen Streik der Drehbuchautoren in den USA. Damals legte er Hollywood nahezu lahm: Die Dreharbeiten zu mehr als 60 TV-Shows wurden eingestellt, Filmprojekte verschoben und Gala-Shows abgesagt. Der finanzielle Verlust für die Unterhaltungsbranche wurde damals auf Hunderte Millionen Dollar geschätzt.

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