Eriwan veranstaltet Internationales Musikfestival "Armenia" für die Menschen von Bergkarabach

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Von Frédéric Ponsard
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Der Erlös des internationalen Musikfestivals in Armenien kommt in diesem Jahr den entwurzelten Menschen in Bergkarabach zugute, die aus ihrer Heimat fliehen mussten.

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Armenien, der älteste christliche Staat der Welt, ein Kreuzungspunkt von Zivilisationen und Einflüssen, im Südkaukasus, an der Grenze zwischen Europa und Persien, eingekeilt zwischen der russischsprachigen und der türkischsprachigen Sphäre.

Eine einzigartige Situation, ein dramatischer, politischer Kontext mit einem Zustrom  Hunderttausender Flüchtlinge aus Berg-Karabach, das seit den 90er Jahren zwischen Armenien und Aserbaidschan umstritten ist.

Die Kultur, insbesondere die Musik, ist das Herzstück der armenischen Identität. Aleksandr Yesayan fördert das internationale Musikfestival Armenia, das seit sieben Jahren in der armenischen Hauptstadt Eriwan stattfindet.

"Ich denke, dass es für ein kleines Land wie Armenien mit nur drei Millionen Einwohnern eine Menge Möglichkeiten gibt, sein Erbe, seine Geschichte und seine Kultur zu präsentieren und darüber hinaus der Welt unsere neuen Talente zu zeigen", sagt Aleksandr Yesayan.

Musik gehört zu den Grundfesten armenischer Identität

Der Dirigent Sergey Smbatyan ist Gründer und künstlerischer Leiter des staatlichen armenischen Symphonieorchesters, das aus dem Jugendsinfonieorchester hervorgegangen ist. Er hat das Musikfestival Armenia mit ins Leben gerufen.

Im Herbst bietet es einen Monat lang ein Konzertprogramm, das armenische und internationale, klassische und zeitgenössische Musik verbindet. "Es ist ein junges Orchester mit einer sehr traditionellen Vision, berühmt zu sein und auf der Liste der großen Orchester zu stehen, aber auch mit einer sehr kreativen Agenda und dem Gefühl, dass es in der heutigen Zeit wichtig ist, das Angebot der Musik zu repräsentieren und den richtigen Weg zu finden."

Der Erlös der Festivalkonzerte kommt in diesem Jahr den entwurzelten Menschen in Bergkarabach zugute, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Für die Armenier gehören Kultur und Musik zu den Grundfesten ihrer Identität, sagt die Cellistin des Orchesters, Arevik Galyan. 

"Wir haben eine reiche Tradition und fast alle klassischen armenischen Komponisten haben Volksmusik, Melodien, Rhythmen und Harmonien in ihren klassischen Stücken verwendet. So wurde die armenische klassische Musik zu einer Art Volksmusik und einer Mischung aus Volksmusik und klassischen Traditionen."

Martine Varnik spielt Oboe im Orchester. "Armenien ist sehr leidenschaftlich, wenn es um seine Kultur und seine Musik geht, und dieses Orchester ist ein Paradebeispiel. In einem Land mit so geringen finanziellen Mitteln wurde dieses Orchester dennoch zu einem professionellen Vollzeitorchester. Es gibt nur wenige Ländern, in denen sowas möglich ist. Das sagt schon eine Menge über Armeniens Hingabe für Musik aus."

Unter anderem spielte das Orchester in diesem Jahr "Symphonic Adiemus" von Karl Jenkins, einem zeitgenössischen walisischen Komponisten, der vor vier Jahren in Eriwan war.

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