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Seltener Helm aus Römerzeit in Dänemark gefunden

Metallplatten des in Løsning Søndermark ausgegraben römischen Helms
Metallplatten des in Løsning Søndermark ausgegraben römischen Helms Copyright  Courtesy of Vejle Museums
Copyright Courtesy of Vejle Museums
Von Elise Morton & Christoph Debets
Zuerst veröffentlicht am
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Bei einer archäologischen Grabung in Dänemark wurden ein 1.600 Jahre alter römischer Helm und Waffen gefunden. Forscher glauben, dass der Fund auf ein Ritual im Zusammenhang mit der Residenz eines Häuptlings schließen lässt.

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In Løsning Søndermark, einer Siedlung aus der Eisenzeit in Dänemark, haben Archäologen Fragmente eines „außerordentlich seltenen“ Helms aus der Römerzeit sowie rund 100 Waffen ausgegraben.

Experten sprechen von einer bahnbrechenden Entdeckung. Der Fund, der vermutlich als Teil eines rituellen Opfers vergraben wurde, hat wertvolle Einblicke in die Praktiken der damaligen Zeit geliefert.

Die Artefakte, zu denen die Überreste eines römischen Helms und eine Reihe von Waffen wie Schwerter, Speerspitzen, Lanzen und Kettenhemden gehören, wurden in den Pfostenlöchern zweier Häuser entdeckt und sorgten unter Archäologen für Aufregung. Erstmals wurde in Dänemark ein römischer Helm entdeckt, wobei die Fundstätte außerhalb der Grenzen des Römischen Reiches liegt.

Helm vom Fund in  Løsning Søndermark
Helm vom Fund in Løsning Søndermark Courtesy of Velje Museums

Die Forscher fanden zunächst zwei handtellergroße Eisenplatten, deren Herkunft unklar war. Mithilfe von Röntgenaufnahmen bestätigten sie jedoch, dass es sich bei den Platten tatsächlich um die Überreste eines römischen Helms aus dem 4. Jahrhundert handelte. Diese Metallfragmente sollen die Wangen- und Nackenpanzerung des Helms gebildet haben, ein Stil, der zuvor nur in Südschweden beobachtet wurde.

Das Ausgrabungsteam legte auch Kettenhemden frei. Dies gilt als „besonders bemerkenswert“, weil erstmals ein solcher Fund mit einer Siedlung und nicht mit einer Grabstätte in Verbindung gebracht wurde. Darüber hinaus wurden zwei bronzene Halsringe ausgegraben, die wahrscheinlich einem Häuptling gehörten. Das untermauert die Annahme, dass diese Gegenstände einer Kriegerelite gehörten.

Die Sammlung von Speeren, Schwertern und Lanzen lässt darauf schließen, dass die Waffen wahrscheinlich nach einer Schlacht vergraben wurden, entweder als zeremonielle oder rituelle Opfergabe, möglicherweise im Zusammenhang mit der Zerstörung oder dem Bau der Häuser, in denen sie gefunden wurden.

Halskette vom Fundort
Halskette vom Fundort Velje Museums

Die Forscher glauben, dass der Waffenschatz möglicherweise zur Ehrung des Häuptlings oder als Teil eines Rituals zur Erinnerung an ein wichtiges Ereignis gedacht war, beispielsweise als rituelles Opfer, das nach einer Schlacht vergraben wurde. Die Fundstätte in Løsning Søndermark, die beim Ausbau der Autobahn E45 entdeckt wurde, hat bereits zahlreiche Waffen zutage gefördert.

Dieser Fund eröffnet faszinierende Möglichkeiten hinsichtlich der Praktiken und Glaubensvorstellungen der damaligen Zeit und liefert Hinweise zur rituellen Verwendung militärischer Ausrüstung.

Das Team arbeitet nun daran, weitere Informationen über die Fundstätte zusammenzutragen, wobei zusätzliche Ausgrabungen mehr Licht in die Entdeckung bringen sollen.

„Laufende Ausgrabungsarbeiten und anschließende Analysen der Materialien werden hoffentlich zeigen, ob die Ausrüstung lokalen Kriegern gehörte oder Kriegsbeute eines besiegten Feindes ist“, so die Forscher.

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