20 Jahre nach dem Fall des belgischen Kinderschänders Marc Dutroux ist Europa wachsamer. Aber arbeiten die Behörden und Bürgergruppen eng genug zusammen?
Jedes Jahr verschwinden in Europa eine Viertelmillion Kinder. Dank einer Hotline – 116000 – konnten viele von ihnen wieder gefunden werden. Unter ihnen sind Kinder, die aus Kriegsgebieten geflohen sind, oder die Opfer von Misshandlung oder Ausbeutung waren. In manchen Fällen wurden sie auch von einem Elternteil entführt.
Aber die EU-Finanzierung für diese Hotline läuft Ende des Jahres aus. Ihr Bestand ist in Gefahr. Werden nationale Unterstützung und Spenden ausreichen, um weiterzumachen?
"If you see him on the street, please don't let him go". Video about #missingchildren, #116000
MissingChildEU</a> <a href="https://t.co/TE03v8LCVN">https://t.co/TE03v8LCVN</a></p>— Ellen Gorris (
ellengorris) 29. Juli 2015
Um über dieses Thema zu sprechen, haben wir folgende Gäste eingeladen:
Delphine Moralis, Generalsekretärin des Netzwerkes Missing Children Europe, das 30 Organisationen in 24 Ländern umfasst. Sie macht sich am meisten Sorgen um die Länder, in denen nur sehr wenige Kinder als vermisst gemeldet werden. Denn Kinder würden dort vermisst, sie würden nur nicht gemeldet
Catherine Bearder, Mitglied des Europäischen Parlaments und der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE). Sie beklagt, dass die Behörden immer noch nicht schnell genug handeln: “Wir benötigen mehr Kooperation, nicht nur grenzüberschreitend zwischen der Polizei, sondern auch zwischen den Behörden innerhalb eines Landes.”
Alain Remue, dem Leiter der Vermisstenabteilung der belgischen Polizei, zufolge wäre es sehr hilfreich, wenn jeder EU-Mitgliedsstaat eine spezielle Vermisstenabteilung hätte.