Europäische Schule bringt Hoffnung nach Georgien

Europäische Schule bringt Hoffnung nach Georgien
Von Stefan Grobe
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EU finanziert Stipendien für Schüler aus Staaten der östlichen Partnerschaft

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Der Schulbeginn nach dem Sommer ist immer schwierig.

Aber in diesem September fängt für Miriam Kebadze aus Kareli in Georgien ein ganz besonderes Abenteuer an.

Dank eines EU-Stipendiums geht sie zur ersten Europäischen Schule in der Hauptstadt Tiflis.

Eine wahre Chance, um ihren Traum zu verwirklichen und eines Tages Diplomatin zu werden.

"Ich bin ein bißchen nervös, weil es wohl sehr hart wird. Aber ich hoffe, mein Schuljahr wird toll."

Ihre Familie ist zuversichtlich, dass Miriam mit einer besseren Schulbildung dazu beitragen kann, auch ihrem Land Georgien zu helfen.

Denn hier hat die Vergangenheit Wunden hinterlassen.

Die letzte war der Krieg mit Russland, das seit 2008 Süd-Ossetien besetzt hält, nur 20 Kilometer von Miriams Heimatstadt entfernt.

In der Europäischen Schule haben 30 Schüler aus Georgien und fünf weiteren Staaten aus der Region Stipendien bekommen.

Einer von ihnen ist Constantin aus Moldawien.

"Es gibt keine Grenzen in Europa, sie teilen dieselben Werte wie Freiheit, Gleichheit, Rechtstaatlichkeit. Das ist Europa für mich."

Ein anderer ist Ulvi aus Aserbaidschan

"Ich persönlich halte die Europäische Union für einen Dinosaurier - sehr stark, aber irgendwie noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Deshalb ziehen sich die Briten zurück. Deswegen gibt es so viele Spaltungen über die Wirtschaft, über Flüchtlinge and andere Fragen. Die EU ist in der Zukunft in einer gefährlichen Lage."

Jungen Menschen eine Perspektive zu geben, ist eines der Ziele der Zusammenarbeit zwischen der EU und den Staaten der östlichen Partnerschaft.

In diesen Regionen der ethnischen Konflikte und politischen Instabilität ist die Möglichkeit internationaler Studien ein Weg, junge Generationen für Europa zu öffnen und Frieden und Sicherheit zu stärken.

Die Schule, die am 4. September ihre Türen öffnete, ist ein wichtiges Soft-Power-Element für die EU, die so ihren Einfluss in der Region stärken will.

"Wir müssen mit unseren Nachbarn umgehen und dabei nicht nur unsere Beziehungen stärken, sondern auch die Lebensverhältnisse in der Region. Denn wir wollen Stabilität exportieren und nicht Instabilität importieren. Also müssen wir einige Dinge gleichzeitig tun", sagt der zuständige EU-Kommissar Johannes Hahn.

Diese Intiative hat das Interesse an Europäischen Schulen auch in anderen Ländern der östlichen Partnerschaft geweckt.

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