Brüssel bereitet Notfallplan für Chaos-Brexit vor

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Von Stefan Grobe
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Sonderregelungen für Handel und Transport, Luftverkehr und Bleiberechte - wenn London mitmacht

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"Be prepared", "allzeit bereit", ist nicht mehr länger allein das Motto der britischen Pfadfinder, es ist ein reales "No Deal"-Brexit-Szenario im Rest der EU.

Brüssel hat seinen Notfallplan veröffentlicht - hier sind die wichtigsten Punkte für Bürger und Unternehmen:

1. Warenkontrollen in einem bislang freien Handel. Das könnte zu langen Staus von Gütertransporten und zu Verspätungen bei Lieferungen führen.

Die EU will britische Container nur noch bis Ende 2019 ins gemeinsame Zollgebiet lassen - vorausgesetzt, das gleiche gilt für EU-Transporte nach Großbritannien.

Für etwa französische Lastwagenfahrer mit Routinefrachten nach Großbritanien sei es nicht klar, ob weiterhin dieselben Sicherheitsstandards gelten, so Analyst Alessio Terzi von Bruegel. Die EU bemühe sich um Klarheit.

2. Um Überraschungen zu vermeiden, erlaubt es die EU britischen Fluglinien, zwölf Monate lang zwischen britischen und EU-Flughäfen zu operieren. Vorausgesetzt, umgekehrt gilt dieselbe Regel.

Sollte es im Flugbetrieb keine gegenseitigen Regeln geben, würde der Luftverkehr von und nach Großbritannien verboten werden. Und auch hier bemühe sich die EU, wenigstens für eine kurze Übergangszeit dieselben Sicherheitsvorschriften gelten zu lassen, so Terzi.

3. Im Finanzwesen ist mit höheren Kreditkartengebühren zu rechnen, da die EU-weiten maximalen Gebühren nicht länger gelten. Brüssel will britische Clearingstellen für Finanzprodukte für ein weiteres Jahr anerkennen.

4. Diese Notfallpläne gelten indes nicht für Gibraltar, was seine eigenen Regeln für Finanzdienstleistungen hat.

5. Bei Aufenthalts- und Arbeitsrechten hofft die EU, dass diese über März 2019 hinaus gegenseitig garantiert werden.

Dagegen verlieren Reisedokumente für Haustiere ihre Gültigkeit.

Insgesamt setzt die EU ganz auf Vernunft:

Brüssel wolle die Störungen für die Wirtschaft und die Bürger so gering wie möglich halten, meint EU-Kommissar Valdis Dombrovskis.

Am besten wäre einfach kein Brexit oder wenigstens ein geordneter.

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