EMA: AstraZeneca-Impfstoff ist und bleibt sicher

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Von Ana LAZARO
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Entwarnung für den Impfstoff von Astrazeneca. Nach der WHO sieht auch die EMA keine höheren Risiken. Doch es gibt eine Warnung auf dem Beipackzettel. Damit könnten die Impfungen wieder aufgenommen werden.

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Tage lang hatte die Europäische Arzneimittel-Agentur eine mögliche Verbindung zwischen dem AstraZeneca-Impfstoff und vereinzelten Fällen von Blutgerinnseln in mehreren EU-Ländern studiert.

An diesem Donnerstag dann das endgültige Ergebnis: Der Impfstoff sei sicher.

Das Untersuchungskommittee sei zu der Einschätzung gelangt, dass der Impfstoff nicht mit einem höheren Risiko für Thrombosen oder Blutgerinnseln in Verbindung gebracht werden könne, sagte EMA-Direktorin Emer Cooke.

Während der Untersuchung sei eine geringe Zahl von seltenen und unüblichen, aber dennoch ernsten Fällen von Thrombose-embolischen Nebenwirkungen entdeckt worden.

Eine Verbindung zum Impfstoff könne nicht restlos ausgeschlossen werden.

Deshalb werde eine extra Warnung vor möglichen seltenen Fällen von Blutgerinnseln in Hirnvenen in der Produktinformation hinzugefügt.

Eine Mehrheit der EU-Staaten hatte Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff vorübergehend unterbrochen - trotz der Empfehlung der Zulassungsbehörde dies nicht zu tun.

Dieser Empfehlung folgten Länder wie Belgien, Griechenland und Polen, die die Impfungen fortsetzten.

Die Risiken seien weitaus geringer als die Vorteile der Impfung - erst recht angesichts der wieder steigenden Fallzahlen in Europa.

Die Folgen der Debatte auf den ohnehin angekratzten Ruf AstraZenecas und auf die europäischen Impfkampagnen sind noch unklar.

Die verschiedenen Genehmigungsinstanzen hätten unterschiedliche Dinge gesagt, und das verunsichere und schaffe Zweifel, so Melinda Mills von der Universität Oxford.

Menschen, die bereits eine gewisse Impfskepsis gehabt hätten, würden nun darin bestärkt und könnten auf einem anderen Impfstoff bestehen - auch wenn alle denselben klinischen Tests unterworfen worden seien.

In einer ersten Reaktion auf die EMA-Entscheidung kündigten einige Länder an, die Impfungen mit AstraZeneca-Präparaten unverzüglich wieder aufzunehmen.

Bei vielen Bürgern dürfte es vielleicht mehr Überzeugungskraft brauchen.

Journalist • Stefan Grobe

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