NATO-Gipfel glänzt mit Biden - doch Trumps Schatten bleibt

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Von Stefan Grobe
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Nach vier Jahren Trump war die Zukunft der NATO mehr und mehr in Frage gestellt. Doch das diesjährige Gipfeltreffen stand dazu in starkem Kontrast: Lächeln, Diplomatie und ein Sinn für Geschlossenheit. Der Schatten des US-Präsident ist indes noch immer zu spüren, meinen einige Analysten.

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Bei der NATO hat immer das stärkste Mitglied den Ton angegeben: die USA. Nach vier Jahren Trump war die Zukunft des Bündnises mehr und mehr in Frage gestellt. Doch das diesjährige Gipfeltreffen stand dazu in starkem Kontrast: Lächeln, Diplomatie und ein Sinn für Geschlossenheit.

Der Schatten des Ex-US-Präsidenten ist indes noch immer zu spüren, meinen einige Analysten. Nicht nur bei der Lastenverteilung innerhalb der Allianz, sondern auch bei den neuen Herausforderungen.

Was einige wichtige Themen angehe, so gebe es eine Kontinuität von den Trump-Jahren bis zu den gerade begonnenen Biden-Jahren, so Fabrice Pothier von Rasmussen Global. Die Beurteilung Chinas auf dem Gipfel ähnele sehr den Erklärungen auf den NATO-Treffen der vergangenen Jahre. Zwar sei Trumps Stil ein Ärgernis und kontraproduktiv gewesen, doch habe seine Regierung bei der Einschätzung Chinas als Herausforderung für Amerikaner und Europäer richtig gelegen.

Das größte Sicherheitsrisiko für die NATO bleibt Russland. Doch stellen Cyberangriffe und unkonventionelle Kriegführung eine wachsende Quelle der Besorgnis für die Strategen des Bündnisses dar - diese Quelle hat das Potenzial, den kollektiven Verteidigungsfall auszulösen.

Nicht jeder Cyberangriff sei indes eine militärische Bedrohung, meint Olga Oliker von der International Crisis Group. Eine Aktion, die eine Webseite entstelle oder mit Graffiti beschmiere und diese bis zur Säuberung unbrauchbar mache, sei nicht mit Truppenbewegungen an einer Grenze zu vergleichen.

Es seien allerdings Situationen vorstellbar, die den Verteidigungsfall nach Artikel 5 auslösen könnten, wenn die Cyberangriffe Infrastruktur zerstörten oder Menschenleben in Gefahr brächten und sogar töteten.

Wie auf derartige Cyberangriffe reagiert werden soll, bleibt unklar. Angesichts der großen technologischen Unterschiede unter den NATO-Mitgliedern empfehlen einige Experten, sich auf eine Antwort mit konventionellen Mitteln zu konzentrieren.

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