Wie Surfen im Internet das Klima belastet

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Von Gregoire Lory
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Es sind die Alltagsmomente, die zusammen genommen das Problem schaffen. Etwa eine Visiokonferenz auf dem Laptop verfolgen. Oder Videos auf dem Handy gucken. Oder Fotos auf dem Tablet verschicken. All dies belastet das Klima.

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Es sind die Alltagsmomente, die zusammen genommen das Problem schaffen. Etwa eine Visiokonferenz auf dem Laptop verfolgen. Oder Videos auf dem Handy gucken. Oder Fotos auf dem Tablet verschicken. All dies belastet das Klima. Und das fängt schon mit der Einrichtung einer neuen Webseite an.

Olivier Vergeynst, directeur de L'INR Belgique (Institut du numérique responsable) ou ISIT - Belgian Institute for Sustainable IT

Eine Internetseite besuchen, setzt Treibhausgase frei, es reiche schon, auf die Startseite zu klicken, meint der belgische IT-Experte Olivier Vergeynst vom Institut du Numérique Responsable (INR). Das entspreche im Durchschnitt 20 bis 30 Meter Autofahrt. Und dann habe man noch immer kein Video angeschaut oder einen Artikel gelesen. Die Klimabelsatung sei bereits vorhanden, zu diesem Zeitpunkt noch gering, aber wenn man dies mit der Zahl der Internetnutzer multipliziere, dann komme man schnell auf das Gegengewicht von 80.000 Kilometer Autofahrt - nur durchs Klicken auf die Homepage.

Etwa 80 Prozent des Breitbandvolumens werden für Videos genutzt. Dabei gilt: Je größer die Bildqualität, desto höher der CO2-Ausstoß. Die übrigen 20 Prozent teilen sich Internetseiten und Emails. Mit der Entwicklung des Heimbüros wurden zahlreiche neue Instrumente entwickelt, auch mit nachhaltigen IT-Lösungen.

Die Instrumente für die Computerarbeit zu Hause verbrauchten Energie, so Vergeynst. Bei einer Videokonferenz etwa würden sehr viele Daten ausgetauscht. Wenn man nun alle Kameras abschaltete, würde diese Datenmenge bereits um mehr als 90 Prozent zurückgehen. Umgerechnet auf den CO2-Ausstoß würde dies nun 38 Prozent dessen bedeuten, wäre die Videokonferenz mit allen Kameras vonstatten gegangen.

Der Technologiesektor steht derzeit für zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Dieser Anteil könnte sich aber auf 14 Prozent bis 2040 erhöhen, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen würden. Dies ist einer der Punkte, bei der die Europäische Union mit ihrer Klimapolitik ansetzen will. Schließlich will man bis 2050 die Klimaneutralität der Wirtschaft erreicht haben.

Journalist • Stefan Grobe

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