Labour-Chef Sir Keir Starmer wird neuer Premierminister des Vereinigten Königreichs. Seine Labour-Partei hat die erforderliche absolute Mehrheit erreicht. Premierminister Rishi Sunak versprach einen friedlichen Machtwechsel.
Erdrutschsieg für die Labour-Partei. Der Partei-Chef Sir Keir Starmer wird der nächste Premierminister des Vereinigten Königreichs wird. Labour hat bereits mehr als 328 Wahlkreise gewonnen und somit eine absolute Mehrheit im Unterhaus. Die Bekanntgabe der Ergebnisse in den einzelnen Wahlkreisen dauert noch an.
"Der Wandel ist jetzt", sagte Starmer bei seiner Rede, nachdem die BBC die Wahl für Labour ausgerufen hat. "Erst das Land, dann die Partei", sagte Starmer in seiner Siegesrede. Er bedankte sich bei all seinen Kollegen für den Wahlkampf und beteuerte erneut, dass die Labour-Partei eine "veränderte Partei" sei. Er spielt hier auf die Niederlage der Wahl im Jahr 2016 an, bei der der damalige Labour-Chef Jeremy Corbyn gegen Boris Johnson verloren hat. Corbyn wurde Antisemitismus vorgeworfen.
Der gemeinsamen Exit-Poll der britischen Fernsehsender zufolge wird erwartet, dass Labour 410 Sitze gewinnen wird. Die Tory-Partei wird voraussichtlich auf 171 Sitze kommen. Der konservative Verteidigungsminister Grant Shapps und die ehemalige Spitzenkandidatin Penny Mordaunt haben sind in ihren Wahlkreisen nicht wiedergewählt worden.
Sunak: "Es tut mir leid"
Rishi Sunak entschuldigte sich bei den Kandidaten seiner konservativen Partei, als er seine Niederlage gegen Starmer und die Labour-Partei einräumte.
Nach seiner Wiederwahl als Tory-Abgeordneter für Richmond in North Yorkshire sagte Sunak: "Die Labour-Partei hat die Wahlen gewonnen und ich habe Sir Keir Starmer angerufen, um ihm zu seinem Sieg zu gratulieren. Heute wird die Macht auf friedliche und geordnete Weise und mit gutem Willen auf allen Seiten übergeben. Das sollte uns allen Vertrauen in die Stabilität und Zukunft unseres Landes geben.
"Das britische Volk hat heute Abend ein ernüchterndes Urteil gefällt. Es gibt viel zu lernen und darüber nachzudenken, und ich übernehme die Verantwortung für diesen Verlust", sagte er und bedankte sich bei seinen Kollegen. "Für die vielen guten, hart arbeitenden Kandidaten der Konservativen, die heute Abend trotz ihrer unermüdlichen Bemühungen verloren haben … tut es mir leid."
Nigel Farage gewinnt in Clacton
Der Rechtspopulist Nigel Farage ist bei seinem achten Versuch, mit seiner Partei Reform ins Parlament gewählt worden. Er wurde in Clacton, einer Stadt in Essex, gewählt. Clacton hat 2016 mit 46 Prozent der Stimmen für den Brexit gewählt. Die Stadt hatte somit eine der höchsten Stimmzahlen für den Austritt.
"Es gibt eine große Lücke in der rechten Mitte der britischen Politik, und meine Aufgabe ist es, diese zu füllen, und genau das werde ich tun. Glauben Sie mir, Leute, das ist nur der erste Schritt zu etwas, das Sie alle verblüffen wird", sagte Farage.
Farage ist bereits sieben Mal zur Wahl zum Abgeordneten in Westminster angetreten. Nach siebenmal Scheitern hat er es das achte Mal geschafft.
Reform will die britische Politik aufrütteln, indem sie eine harte Linie in der Einwanderungspolitik verfolgt und fordert, dass "illegale Migranten, die in kleinen Booten aus Frankreich kommen, zurückgeschickt werden".
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Live beendet
BBC-Prognose: Labour erhält 408 Sitze, die Tories 136
Die BBC hat ihre Wahlprognose erneut korrigiert, da nur noch etwas mehr als 100 Sitze zu vergeben sind.
Demnach wird die Labour-Partei 408 Sitze erhalten. Die Tories werden mit 136 Sitzen die zweitstärkste Partei sein. Die Liberaldemokraten hingegen dürften mit 66 Sitzen ihr bestes Ergebnis seit 1923 erzielen.
Rishi Sunak im Buckingham Palace angekommen
Der scheidende Premierminister ist im Buckingham Palace angekommen.
In Großbritannien beginnt der neue Premierminister sein Amt mit einer formellen Prozedur. Zuerst bietet der scheidende Premierminister dem König im Buckingham-Palast seinen Rücktritt an. Danach hat der neue Premierminister seine erste Audienz beim König.
Während dieser kurzen Zeit liegt die Macht technisch gesehen beim Monarchen, also König Charles III. Der zukünftige Premierminister wird dann im Rahmen der Zeremonie „Kissing of Hands“ offiziell ernannt, wobei er sich vor dem König verbeugt und ihm die Hand schüttelt.
Anschließend verlässt der neue Premierminister den Palast und kehrt zu Downing Street zurück, um eine Erklärung abzugeben und seine Amtszeit zu beginnen.
Rushi Sunak hält letzte Rede als Premierminister vor Nummer 10
Sunak hielt seine letzte Rede als Premierminister vor den Türen der 10 Downing Street. In Begleitung seiner Frau entschuldigte er sich für die Ergebnisse der Wahl.
"Ich werde mich in Kürze mit König treffen, um meinen Rücktritt als Premierminister anzubieten", sagte er. "Es tut mir leid, ich habe diesen Job mit vollem Einsatz gemacht. Ich habe das Signal bekommen, dass sich die Regierung ändern muss."
Er sagte, dass er die Verantwortung für diese Niederlage übernimmt und dankte den Wahlkämpfern und seinen Kollegen.
Am Ende seiner Rede sagte er: "Zwei Generationen, nachdem meine Großeltern mit wenig Geld hierhergekommen waren, konnte ich Premierminister werden. Wir müssen an dieser Vision von Freundlichkeit, Anstand und Toleranz festhalten." Er fügte hinzu, dass das die britische Art sei.
"Ich verlasse dieses Amt mit der Ehre, Ihr Premierminister gewesen zu sein", sagte er, bevor er sich auf den Weg zum Buckingham Palace machte.
König Charles III im Buckingham Palace angekommen
Aufnahmen der BBC zufolge ist König Charles III bereits um kurz vor 10:30 Ortszeit im Buckingham Palace angekommen.
Wie geht es weiter für Sunak und Starmer?
In Großbritannien beginnt der neue Premierminister sein Amt mit einer formellen Prozedur. Zuerst bietet der scheidende Premierminister dem König im Buckingham-Palast seinen Rücktritt an. Danach hat der neue Premierminister seine erste Audienz beim König.
Während dieser kurzen Zeit liegt die Macht technisch gesehen beim Monarchen, also König Charles III. Der zukünftige Premierminister wird dann im Rahmen der Zeremonie „Kissing of Hands“ offiziell ernannt, wobei er sich vor dem König verbeugt und ihm die Hand schüttelt.
Anschließend verlässt der neue Premierminister den Palast und kehrt zu Downing Street zurück, um eine Erklärung abzugeben und seine Amtszeit zu beginnen.
Sinn Féin stärkste Partei in Nordirland
Sinn Féin ist nach dem Gewinn von sieben Sitzen bei den Parlamentswahlen zum ersten Mal die größte Partei in Nordirland geworden.
Die DUP hat ihren Paisley-Sitz verloren.
Wer ist die DUP?
Die Democratic Unionist Party (DUP) ist eine Partei von Ulster-Unionisten, die den Verbleib Nordirlands im Vereinigten Königreich unterstützen und gegen ein vereinigtes Irland sind. Sie verteidigt die britische Identität und die Kultur der Ulster-Protestanten gegen den irischen Nationalismus und Republikanismus.
Ehemalige Premierministerin Liz Truss verliert ihren Wahlkreis
Die ehemalige Premierministerin Liz Truss hat ihren Wahlkreis verloren. Sie lag mit 630 Stimmen hinter dem Kandidat der Labour-Partei. Truss hatte eine der sichersten Wahlkreise für die Konservativen.
Liz Truss hat ihr Amt als britische Premierministerin lediglich 49 Tage lang angetreten.
Die Grünen haben alle vier von ihnen angestrebten Sitze gewonnen
Die Grünen haben alle vier von ihnen angestrebten Sitze gewonnen. In den Umfragen wurden nur zwei Sitze vorhergesagt.
🚨 NEW: The Green Party have successfully won all four of their target seats, despite an original exit poll prediction of just two
— Politics UK (@PolitlcsUK) July 5, 2024
Sunak auf dem Weg nach London
Rishi Sunak ist auf dem Weg nach London. Die BBC hat Live Aufnahmen von dem Teesside Flughafen gezeigt, als Sunaks Flugzeug abgehoben ist.
In Großbritannien beginnt der neue Premierminister sein Amt mit einer formellen Prozedur. Zuerst bietet der scheidende Premierminister dem König im Buckingham-Palast seinen Rücktritt an. Danach hat der neue Premierminister seine erste Audienz beim König.
Während dieser kurzen Zeit liegt die Macht technisch gesehen beim Monarchen, also König Charles III. Der zukünftige Premierminister wird dann im Rahmen der Zeremonie „Kissing of Hands“ offiziell ernannt, wobei er sich vor dem König verbeugt und ihm die Hand schüttelt.
Anschließend verlässt der neue Premierminister den Palast und kehrt zu Downing Street zurück, um eine Erklärung abzugeben und seine Amtszeit zu beginnen.
Wie hat Irland gewählt?
Bei den Wahlen in Nordirland hat Ian Paisley von der DUP seinen Sitz in North Antrim an Jim Allister von der TUV verloren. Die DUP behielt Upper Bann, Strangford, East Antrim und Belfast East. Sinn Féin sicherte alle sieben Sitze und wurde die größte Partei.
Wer ist die DUP?
Die Democratic Unionist Party (DUP) ist eine Partei von Ulster-Unionisten, die den Verbleib Nordirlands im Vereinigten Königreich unterstützen und gegen ein vereinigtes Irland sind. Sie verteidigt die britische Identität und die Kultur der Ulster-Protestanten gegen den irischen Nationalismus und Republikanismus.
Irischer Taoiseach gratuliert Starmer
Der irische Taoiseach Simon Harris hat dem Labour-Chef Starmer zu seinem Sieg gratuliert.
"Herzlichen Glückwunsch Keir Starmer zu seinem umfassenden Sieg bei den Wahlen im Vereinigten Königreich. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen als enge Nachbarn und Freunde. Die Beziehungen zwischen Irland und dem Vereinigten Königreich sind tief und folgenreich. Ich freue mich darauf, dass sie immer stärker werden."
Congratulations @Keir_Starmer on a comprehensive victory in the UK election. I look forward to working with you as close neighbours and friends. The relationship between Ireland and the UK is deep and consequential. I look forward to it going from strength to strength
— Simon Harris TD (@SimonHarrisTD) July 5, 2024
Nigel Farage ins Parlament gewählt worden
Der Rechtspopulist Nigel Farage ist bei seinem achten Versuch, mit seiner Partei Reform ins Parlament gewählt worden. Er wurde in Clacton, einer Stadt in Essex, gewählt. Clacton hat 2016 mit 46 Prozent der Stimmen für den Brexit gewählt. Die Stadt hatte somit eine der höchsten Stimmzahlen für den Austritt.
Farage hat erst vor vier Wochen die Führung der Reformpartei übernommen. Bei seiner Siegesrede warnte er Starmer: "Es gibt eine riesige Lücke in der rechten Mitte der Politik, und meine Aufgabe ist es, sie zu füllen. Wir werden die Labour-Partei angreifen. Daran sollten Sie nicht zweifeln. Dies ist der erste Schritt zu etwas, das Sie alle verblüffen wird."
Liberal Democrats feiern zu "Sweet Caroline"
Der Vorsitzende der Liberaldemokraten Sir Ed Davey sagte, dass seine Partei das "beste Ergebnis seit einem Jahrhundert" erzielen wird.
Die von Ipsos UK im Auftrag von Sky News, BBC und ITV News durchgeführte Wahltagsbefragung deutete darauf hin, dass die Liberaldemokraten 61 Sitze gewinnen würden - 11 Sitze mehr als bei der letzten Wahl im Jahr 2019.
Sky News zufolge sagte Davey: "Ich denke, man kann eine ernsthafte Debatte führen und dabei auch ein bisschen Spaß haben. Ich nehme mich selbst als Politiker nicht ernst. Ich möchte die Sorgen des britischen Volkes ernst nehmen."
🚨 NEW: Ed Davey celebrates a great night for the Lib Dems, dancing to 'Sweet Caroline' at a party event in London
— Politics UK (@PolitlcsUK) July 5, 2024
[@Jack_P_Taylor] pic.twitter.com/D5KyNdm9iI
Tory-Verluste: Verteidigungsminister Grant Shapps hat seinen Sitz verloren
Die Vorsitzende des Unterhauses Penny Mordaunt, Verteidigungsminister Grant Shapps und der ehemalige Minister Jacob Rees-Mogg gehören zu den bekannteren Tories, die ihre Sitze verloren haben.
Mordaunt wurde als künftige Anwärterin auf den Parteivorsitz der Torys gehandelt, verlor aber bei der Wahl ihre Mehrheit von mehr als 15.000 Stimmen in Portsmouth North.
Rees-Mogg verlor in North East Somerset und Hanham. Er sagte gegenüber der BBC, er würde "niemandem außer sich selber die Schuld geben" und dass es "eine sehr schlechte Nacht für die Konservativen" gewesen sei.
🔴 BREAKING: Penny Mordaunt has LOST her Portsmouth North seat to Labour
— Politics UK (@PolitlcsUK) July 5, 2024
Wer ist Keir Starmer?
Der 1962 in London geborene Starmer war Anwalt für Menschenrechte, bevor er von 2008 bis 2013 Chef der Staatsanwaltschaft wurde.
Starmer gilt als nicht besonders charismatisch, aber viele Menschen sagen, er sei vor allem nicht korrupt und gilt als zuverlässig.

Wer ist Keir Starmer (61), wohl der nächste britische Premierminister?
Umfragen deuten darauf hin, dass der 61-jährige Anwalt, der zum Labour-Politiker wurde, bei den britischen Parlamentswahlen eine deutliche Mehrheit erringen……
"Der Wandel beginnt hier" - Keir Starmer
"Der Wandel ist jetzt", sagte Starmer bei seiner Rede, nachdem die BBC die Wahl für Labour ausgerufen hat. "Erst das Land, dann die Partei", sagte Starmer in seiner Siegesrede. Er bedankte sich bei all seinen Kollegen für den Wahlkampf und beteuerte erneut, dass die Labour-Partei eine "veränderte Partei" sei.
"Wir müssen die Politik wieder in den Dienst der Öffentlichkeit stellen. Wir müssen zeigen, dass Politik ein Dienst für das Gute sein kann. Machen Sie keinen Fehler, das ist der große Test für die Politik in dieser Zeit. Der Kampf um Vertrauen ist der Kampf, der unser Zeitalter bestimmt", sagte er.
Change begins. Watch my speech here. https://t.co/npCLojfGZk
— Keir Starmer (@Keir_Starmer) July 5, 2024
Die ersten Glückwünsche: Australischer Ministerpräsident gratuliert Starmer
"Glückwunsch an meinen Freund und neuen britischen Premierminister Keir Starmer
zu seinem überwältigenden Wahlsieg – ich freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit der neuen Labour-Regierung", schrieb Anthony Albanese in einem Beitrag auf X.
Congratulations to my friend and new UK Prime Minister @Keir_Starmer on his resounding election victory - I look forward to working constructively with the incoming @UKLabour Government
— Anthony Albanese (@AlboMP) July 5, 2024
SNP erstmals nicht mehr größte Partei in Schottland
Die Scottish National Party (SNP) іеуре vor ihrem schlechtesten Ergebnis bei einer britischen Parlamentswahl seit 2010.
Die SNP hat bislang 16 Sitze verloren und ist somit nicht mehr die größte Partei in Schottland. Sie wurde erstmals seit Jahrzehnten von Labour überholt.
Die schottische Labour-Partei hingegen hat der SNP, die voraussichtlich nur noch über acht Abgeordnete verfügen wird, wichtige Mandate abgenommen.
Labour gewinnt Wahl in Großbritannien
Guten Morgen aus Berlin.
Erdrutschsieg für die Labour-Partei. Nach 14 Jahren hat die Mitte-Links-Partei Labour gegen die konservativen Tories gewonnen. Sir Keir Starmer wird voraussichtlich der neue Premierminister Großbritanniens.
Keir Starmer. Foto: Kin Cheung/AP