80 Prozent dieser Kinder werden nicht willentlich von ihren Müttern zurückgelassen, sagt die Sprecherin von SOS Kinderdörfer Gabriella Varró.
Dutzende von Spielzeugpuppen in Krippen - mitten in Budapest - das ist ein eher ungewöhnlicher Anblick.
Die Aktion von SOS-Kinderdörfer macht auf die rund 300 Babys aufmerksam, die in Ungarn jedes Jahr auf Entbindungsstationen zurückgelassen werden.
Den Säuglingen fehlen wichtige Schritte in der Entwicklung
Die Säuglinge erhalten dadurch keine elterliche Bindung, bekommen keinen Hautkontakt und keine Muttermilch - entscheidende Elemente der Entwicklung eines Kindes.
Gabriella Varró, Sprecherin von SOS-Kinderdörfer, sagt, Frauen würden die Babys notgedrungen zurücklassen.
"Wir schätzen, dass 80 Prozent dieser Kinder nicht wirklich willentlich von ihren Müttern zurückgelassen wurden, sondern dass sie sie aufgrund ihrer Lebensbedingungen nicht mit nach Hause nehmen können, weil sie arm oder obdachlos sind."
Die Säuglinge sollten so schnell wie möglich in eine Familie integriert werden. Doch die Adoption ist ein langer Prozess.
Aktivisten haben Puppen auf mehreren Statuen in Budapest angebracht, um auf die Bedeutung von Pflegefamilien aufmerksam zu machen.
Pflegeeltern werden in Ungarn im Allgemeinen jedoch schlecht bezahlt und sind daher rar.