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Polizeieinsatz bei Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Audi Brüssel

Protest vor dem Audi-Werk in Brüssel Forest
Protest vor dem Audi-Werk in Brüssel Forest Copyright  Sylvain Plazy/AP
Copyright Sylvain Plazy/AP
Von Sertac Aktan mit AP
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Die Geschäftsführung von Audi Brüssel schaltete die Polizei ein, nachdem die Beschäftigten gegen die Ablehnung ihres Gegenvorschlags protestiert und eine "angemessene Entschädigung" gefordert hatten.

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Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaftsvertretern und dem Management von Audi Brüssel sind am Mittwoch unterbrochen worden. Die Polizei wurde eingeschaltet, nachdem Arbeiter aus Protest den Sitzungssaal betreten hatten.

Die Beschäftigten sagten, sie hätten einen Gegenvorschlag zum Sozialplan des Unternehmens unterbreitet, aber nachdem dieser abgelehnt worden war, seien sie in den Sitzungssaal gegangen, um "friedlich ihre Frustration auszudrücken".

Von Seiten der Geschäftsführung hieß es hingegen, es seien Feuerwerkskörper im Sitzungssaal gezündet worden.

Die Geschäftsführung rief dann die Polizei, um die Arbeiter zu entfernen – und die rückte mit Schlagstöcken, Helmen und Schilden an.

"Wir wurden von der Polizei geschlagen. Wir haben Videobeweise", sagte ein Arbeiter.

"Ist das wirklich Belgien? Belgische Arbeiter verprügeln?", rief ein anderer.

Ein dritter fügte hinzu: "Wenn es Absperrungen gibt und wir drinnen sind, sind wir diejenigen, die eingesperrt sind. Wer sperrt hier also wen ein?"

Giuseppe Mezzatesta, ein Mitarbeiter von Audi Brüssel, sagte: "Sie stürmten herein wie Cowboys und schlugen uns mit Schlagstöcken. Kollegen wurden mit Schlagstöcken geschlagen."

Gewerkschaften kritisieren das Vorgehen der Unternehmensleitung

Ludovic Pineur, ständiger Sekretär der Gewerkschaft CNE Industrie, verurteilte die Entscheidung der Geschäftsführung, die Polizei einzuschalten und betonte, dass die Arbeitnehmer auf Antworten gehofft hatten, ohne auf Gewalt zurückzugreifen.

"Es gab eine klare Unzufriedenheit, aber sie war völlig friedlich. Trotzdem entschied sich die Unternehmensleitung für eine starke Polizeipräsenz, ohne dass dies wirklich nötig gewesen wäre", sagte er.

Grégory Dascotte, Staatssekretär der Gewerkschaft FGTB, kritisierte die Art und Weise, wie die Verhandlungen geführt wurden: "So führt man keine friedlichen Gespräche. Die Arbeitnehmer fordern lediglich einen fairen Sozialplan. Wir sprechen hier von 3.000 Beschäftigten und weiteren 1.000 an anderen Standorten. Alles, was sie verlangen, ist eine angemessene Entschädigung für die geleistete Arbeit."

Im Mittelpunkt des Streits steht der Sozialplan im Zusammenhang mit der geplanten Schließung des Audi-Werks in Brüssel Ende Februar, die Tausende Arbeitnehmer arbeitslos machen wird.

Die Proteste und Verhandlungen dauern an. Eine Einigung lässt auf sich warten.

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