In Städten wie Rom und Lissabon gingen Demonstranten auf die Straße, um gegen die russische Invasion zu protestieren, bei der nach Schätzungen der Vereinten Nationen seit Februar 2022 mehr als 35.000 Zivilisten getötet oder verwundet worden sind.
Italien
Der 1.000. Tag seit der russischen Invasion im Februar 2022 rückt näher. Anlässlich dessen haben sich in Rom Demonstranten zur Unterstützung der Ukraine versammelt.
Nur wenige hundert Meter von der russischen Botschaft in Rom entfernt versammelten sich Angehörige der ukrainischen Gemeinde Italiens, Italiener und andere im Land lebende Menschen zu einer Kundgebung.
Viele Demonstranten trugen ukrainische Flaggen und hielten Transparente und Plakate hoch, auf denen sie ein Ende der Invasion forderten.
Sie hielten auch eine religiöse Zeremonie ab und legten eine Schweigeminute für die gefallenen ukrainischen Soldaten ein.
„Es muss einen gerechten Frieden geben. Wir können nicht alles verzeihen, was Putin in all den Jahren getan hat, nicht nur ab 2014, sondern auch davor. Er hat uns nie in Frieden leben lassen, also können und werden wir nicht vergeben, wir können nicht aufgeben, um unserer Zukunft willen“, sagte Maria Meleshko, eine in Italien lebende Ukrainerin.
Der größte bewaffnete Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg hat seit dem Einmarsch Russlands in das kleinere Nachbarland im Jahr 2022 auf beiden Seiten zehntausende Menschenleben gekostet.
Tausende ukrainische Zivilisten wurden bei den Kämpfen getötet, andere haben ihre Familie, ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage verloren.
„Wie schon in der Vergangenheit kann dieser Konflikt nicht so enden, wie er heute ist. Vielleicht wird er eingefroren, aber morgen fängt er wieder an und wird noch schlimmer“, sagte ein anderer Demonstrant, Emanuele Pinelli.
„Der einzige Weg, wie er zu Ende gehen könnte, ist, die militärischen Mittel der Russischen Föderation vollständig zu erschöpfen und das russische Regime zu stürzen. Dann wird er zu Ende sein.“
Portugal
Ähnliche Szenen spielten sich in Portugal ab, wo in der Hauptstadt Lissabon und in der Stadt Porto zwei Pro-Ukraine-Kundgebungen stattfanden.
Die Demonstranten trugen ukrainische und EU-Fahnen und forderten einen sofortigen Waffenstillstand im Land.
„Wir wissen, dass die Vereinigten Staaten die Ukraine tatkräftig unterstützen können, damit die Ukraine die russischen Truppen von ihrem Territorium vertreiben kann“, so Pavlo Sadokha, der Vorsitzende der Vereinigung der Ukrainer in Portugal.
Finnland
In der finnischen Hauptstadt Helsinki protestierten russische Staatsangehörige gegen den Krieg in der Ukraine.
Rund hundert Demonstranten forderten die Regierungen Finnlands und anderer europäischer Länder auf, die Ukraine weiterhin zu unterstützen, unabhängig von einer möglichen Änderung der US-Politik unter dem neuen Präsidenten Donald Trump.
Die Demonstranten skandierten „Sieg für die Ukraine, Frieden für Europa, Putin ins Gefängnis!“, als sie zur russischen Botschaft marschierten. Dort forderten sie den sofortigen Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine und die Freilassung der politischen Gefangenen.
„Ich bin hier, um der finnischen und auch der europäischen Gesellschaft zu zeigen, dass es viele Russen gibt, die das Regime [Putins] und diesen schrecklichen Krieg nicht unterstützen, und auch, um den Menschen in Russland zu zeigen, dass sie nicht allein sind“, so die russische Staatsangehörige Daria Drobysheva.
Tschechien
Ein Protest ganz anderer Art fand in der Tschechischen Republik statt, wo sich rund 200 Menschen vor dem Prager Nationalmuseum versammelten, um gegen die tschechischen Hilfslieferungen an die Ukraine zu demonstrieren.
Zu der Kundgebung hatte der Aktivist Ladislav Vrabel aufgerufen. In der Nähe fand eine Gegenkundgebung zur Unterstützung der Ukraine statt.
Die Prager Polizei erklärte, sie beobachte die Situation.
Seit dem Einmarsch der Russen hat die tschechische Regierung die Ukraine nachdrücklich unterstützt und dem Land sowohl humanitäre als auch militärische Hilfe zukommen lassen.
In einer Erklärung des Verteidigungsministeriums hieß es im vergangenen Jahr, Prag habe Militärhilfe im Wert von mehr als 4 Milliarden Tschechischen Kronen (158 Millionen Euro) geleistet.
Bei einem Arbeitsessen mit den Staats- und Regierungschefs der Niederlande, Dänemarks, Polens und Lettlands im Mai erklärte der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala, dass die Hilfe für die Ukraine fortgesetzt werde.
„Die Aggression Russlands gegen die Ukraine zeigt deutlich, dass wir die Entwicklung der europäischen Verteidigungsindustrie unterstützen und unsere Verteidigungsfähigkeiten verbessern müssen. Dies ist eine der wichtigsten Prioritäten für die langfristige Sicherheit Europas“, sagte er.